Das Festival ist der Headliner, das Publikum ist der Headliner, die Stadt ist der Headliner
Lasst es uns mal so knapp zusammenfassen: Wir wollten gar nicht wieder weg!
Denn das untenstehend umrissene Gesamtpaket der zweiten Ausgabe des niederländischen Festivals seit 2019 erwies sich als ziemlich unwiderstehlich. Vorher aber noch kurz zum Verfahren diesmal: Wir haben es ja mit 15 Bands und entsprechend vielen Fotos zu tun. Um unseren teils schon in den alleroberüberbesten Jahren befindlichen Lesern und Kollegen einen Maus- oder Tennisarm vom Dauerscrollen zu ersparen, zerlegen wir die Berichterstattung einfach in entsprechend viele, leicht weg-snackbare Einzelteile. Und wünschen guten Appetit!
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Pro:
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- Exzellente Bandauswahl! Von – uns – völlig unbekannt (Argus) über völlig zu Unrecht bislang ignoriert (Cellar Darling! Cobra The Impaler) bis hin zu den ganz großen Namen wie Katatonia, The Ocean, Leprous oder Focus – ohne dass da jetzt für uns ein MEGA-Headliner herausstechen würde, was wir grade gut und spannend fanden, weil sich das Publikumsinteresse so einfach besser verteilt.
- Vergleichsweise sehr faire Konditionen (Festivalticket ab 69€, Tagesticket ab 49€).
- Reibungslose und dadurch unsichtbare Orga. Gemeinsam mit dem Gloomaar Festival das einzige größere Event, bei dem man sich auf die kommunizierten Stage Times blind verlassen kann.
- Bemerkenswert freundliche, gutdraufige Festival-Crew, inclusive der (teils selbst Party machenden) Security-Mitarbeiter, die in die Halle zurückkehrende Besucher wie lang vermisste Familienmitglieder begrüßten.
- Überwiegend sehr entspannte Atmosphäre: Obwohl es rappelvoll ist, wird es auch auf den relativ steilen Treppen oder an den Saal-Eingängen nie nervig oder gar bedrohlich. Unter anderem dank des überwiegend sehr rücksichtsvoll miteinander umgehenden Publikums.
Ein besonderer Gruß geht hier an die supernette irische Delegation, die den Social-Media-Begriff “Sharing” auch ganz buchstäblich auf besonders würzige Rauchwaren anwendete. You guys rule. - Starke Getränkeauswahl bereits in den Sälen. Und nochmals üppiger im Café, inclusive mehrerer Craftbeer-Sorten.
- Qualitativ hochwertiges Speisenangebot im Café. Preislich sicher keine Sonderangebote, aber frisch zubereitet, wohlschmeckend und inclusive einem veganen Gericht.
- Phantastische Musik auch und gerade im “Café” – dank einem Live-DJ, der wirklich wusste was er tat!
- “Kontrolliertes bzw. Betreutes Trinken”: Das Gelände ist bis auf den Merch-Stand komplett Bargeld-frei. Und wenn man beobachten konnte, wie einzelne Konzertbesucher im Laufe des Abends immer mehr Schwierigkeiten mit Karte, Lesegerät und vor allem PIN bekamen, bis hin zum völligen Scheitern, entdeckt man die Vorteile eines solchen Arrangements nicht nur für das Thekenpersonal… Denn ein paar zerknüllte Scheine auf den Tresen werfen schafft man ja auch noch rotzebreit. Bei der hier gewählten Lösung jedochgibt es ab einem gewissen Punkt unüberwindliche und auch eigentlich recht sinnvoll erscheinende Hürden.
- De Effenaar ist kein Multifunktions-, sondern ein perfekt für Konzerte eingerichtetes Gebäude.
- Beide Konzertsäle (“The capacity of the big hall is 1.200, for the small hall it is 400”) bieten die Möglichkeit für hervorragenden Sound – der auch ausnahmslos erzielt wurde.
- Sicht/Barrierefreiheit: Da beide Räume mit Emporen und der große sogar mit Plateaus versehen ist, sollten auch kleiner Gewachsene sowie Rolli-Nutzer (für die es im Groote Zaal eine reservierte Fläche und sogar eine Rollstuhlfahrer-Toilette gibt!) immer einigermaßen gute Sicht aufs Geschehen erhaschen können.
- Ein hoch attraktiver Austragungsort. Eindhoven ist zumindest von NRW aus schnell und gut erreichbar. Außerdem bietet die Philips-Stadt einen ungemein attraktiven Mix aus wundervollen alten und architektonisch vergleichsweise mutigen Gebäuden. Wie oben schon angedeutet: Der Autor hätte hier liebend gerne noch etliche Tage länger vormittags Sightseeing betrieben (und ab dem Nachmittag irre gute Live-Musik gehört).
Contra:
- (Leicht) überlappende Stage Times im großen und kleinen Saal (was aber beherrschbar ist).
- Plastikbecher für alles, was aus dem Zapfhahn kommt (aber sein Brewdog Punk IPA bekommt man ja in der Pulle).
- Es geht am Festival-Samstag erst ab 14 Uhr los (aber Eindhoven bietet ja nun mal wirklich viel zu besichtigen, siehe unter PRO).
- Das Party-Feeling vor der Halle erinnert mit seiner familiären Atmosphäre an jenes vom legendären ProgPower Europe (in Baarlo, auch in den Niederlanden). Es wird allerdings minimal eingebremst durch eine Verordnung der Gemeinde, wonach keine Getränke aus dem Gebäude gebracht werden dürfen (aber dafür können die Festival-Organisatoren ja nichts).
Fotos: flohfish
PS: Prognosis die Dritte wurde bereits angekündigt. Mit deutlichen Erweiterungen: Das Festival wächst auf drei Tage und es wird eine UK-Ausgabe davon geben!
European Edition, Eindhoven, Effenaar: 14.-16.04.2023
UK Edition, London, O2: 22.-23.04.2023
Surftipps:
Prognosis Homepage
Prognosis Facebook
Prognosis Instagram
Effenaar
Weitere Surftipps:
Festivalbericht Prognosis, Teil 1: Das Festival
Festivalbericht Prognosis, Teil 2: Argus
Festivalbericht Prognosis, Teil 3: The Ocean
Festivalbericht Prognosis, Teil 4: The Fierce & The Dead
Festivalbericht Prognosis, Teil 5: Enslaved
Festivalbericht Prognosis, Teil 6: Novena
Festivalbericht Prognosis, Teil 7: Katatonia
Festivalbericht Prognosis, Teil 8: Ross Jennings
Festivalbericht Prognosis, Teil 9: The New Death Cult
Festivalbericht Prognosis, Teil 10: Cobra The Impaler
Festivalbericht Prognosis, Teil 11: Magic Pie
Festivalbericht Prognosis, Teil 12: Scarlet Stories
Festivalbericht Prognosis, Teil 13: Long Distance Calling
Festivalbericht Prognosis, Teil 14: Cellar Darling
Festivalbericht Prognosis, Teil 15: Focus
Festivalbericht Prognosis, Teil 16: Wheel
Festivalbericht Prognosis, Teil 17: Leprous