(40:01, Vinyl, Digital, Buh Records, 2022)
Oksana Linde gilt als Pionierin in Sachen Elektronikmusik in Südamerika. Sie wurde in Caracas (Venezuela) geboren, als Kind einer ukrainischen Einwandererfamilie, was den nicht unbedingt südländischen Namen erklärt. Anfang der 80er hängte sie mit 33 Jahren ihren Job (vorerst) an den Nagel und widmete sich ausgiebig der elektronischen Musik und der Malerei. Zu dieser Zeit entwickelte sich in Venezuela eine Szene für elektronische Musik, auch dort wurden die EM-Dinosaurier Tangerine Dream und Klaus Schulze zu großen Vorbildern. Sie legte sich einen Polymoog Synthesizer zu sowie TEAC open reel tape recorder und Moog Source, später erweiterte sie ihr Home Studio noch um 16-Kanal Mixer, Roland Tape Echo, TR-505 drum machine, Korg M1 und Korg TR-88 Synthesizer.
Der Inhaber des Labels Buh Records, Luis Alvarado, wurde auf die Künstlerin aufmerksam und so entstand die Idee, das Material, das im Zeitraum zwischen 1983 und 1989 entstand, auf Vinyl zu veröffentlichen, um es dem Elektronik-Fan zugänglich zu machen. Das Label aus Peru bezeichnet sich selbst als zuständig für experimentelle Musik und neue Sounds. Letzteres kann es in diesem Fall nicht sein, und auch die Bezeichnung experimentell passt aus heutiger Sicht nicht mehr. Sehr wohl aber, wenn man das Ganze retrospektiv betrachtet.
Alvarado empfiehlt die Musik von Oksana Linde gerade den Fans der oben genannten Granden, was sich zumindest teilweise bestätigen lässt, wobei vielleicht eher der Vergleich zu Letztgenanntem besser passt. Auch erinnern die Sounds bisweilen eher an gewisse französische Elektronikmusiker dieser Zeit. Die zwölf Titel sind meist im Bereich von drei Minuten Laufzeit angesiedelt, also untypisch kurz für diese Szene. ‚Playa Caribe‘ ist mit einer Spiellänge von sechs Minuten der Longtrack des Albums. Also keinerlei ausgedehnte Klangexkursionen, sondern kurz und knapp gehaltene, meist sphärische, aber auch mal beinahe romantische und melodische Titel. Ein Album mit Nostalgiefaktor.
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Die Vinylausgabe ist auf 300 Exemplare beschränkt, der geneigte Interessent sollte also vermutlich zeitnah reagieren. Übrigens kreiert die Künstlerin auch unter dem Namen Infiniterra Musik Elektronische Musik, s.u. letzter Surftipp.
Bewertung: 9/15 Punkten
Surftipps zu Oksana Linde:
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Reverbnation Infiniterra
Abbildungen: Oksana Linde