Far From Your Sun – The Origin Of Suffering
(53:34, CD, Digital, Eigenvertrieb, 2022)
Wer, wie was? Wieso, weshalb, Warum? Fragen über Fragen. Die Band selbst hält sich bezüglich ihrer Identität jedenfalls schon mal bescheiden zurück. Das Einzige, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu ermitteln ist – das Far From Your Sun aus Paris kommen. Ansonsten gilt – ‚Anonymous and studio-based band‘.
Mit ihrem zweiten Album haben sich die Unbekannten unter anderem von Ellis Normandys Buch „Awakening Osiris: A New Translation of the Egyptian Book of the Dead“ (‚Water Of Osiris‘), von Oscar Wilde (‚La Fuite De La Lune‘) oder von einem William Ernest Henley (‚Enough‘) inspirieren lassen. Was ja ein ziemlicher thematischer Spagat ist. Der von der Band aber entsprechend und ansprechend gemeistert wird.
Etwas irritiert ist man jedoch, wenn man die Artverwandten (“For Friends Of/FFO”) inhaliert und die dort mit Tool, Disturbed, Breaking Benjamin, Muse und Iron Maiden angegebenen Parallelen hier eher vergeblich sucht. Denn bei Far From Your Sun existieren kaum oder nur wenige Härten. Eher ergeht man sich in einen geschmeidigen Art Pop, bei dem gerade die Vocals, bei dem man immer versucht ist, Blendgranaten wie Sunrise Avenue außen vor zu lassen, dezent gewöhnungsbedürftig sind.
The Origin of Suffering by FAR FROM YOUR SUN
Viel akustische Gitarren und verwaberte Synthieflächen sorgen für nahezu behagliche Atmosphären und ein wenig Gemütlichkeit, eine Trompete in ‚La Fuite De La Lune‘ für ein wenig Melancholie. Das mit einem Technogroove aufwartende ‚Behind The Wall‘ kommt dann mit Powerriff und Poser-Solo, das hochdramatische ‚When Planets Die‘ mit einer gewissen Rainbow Rising’ness. Dafür wartet das abschließende ‚Tempus Edax, Home Edacior‘ mit einem Kammer-Quartett und zwischen Satie und Keith Emerson flanierendem Piano auf, Womit letztendlich das Überraschungsmoment doch wieder ganz auf Seiten der (unbekannten) Künstler liegt.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 12)
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Abbildung: FFYS