Eight Bells – Legacy Of Ruin

Eight Bells - Legacy Of Ruin (Prophecy Productions, 22.02.22)(46:39, Vinyl, CD, Digital, Prophecy Productions/Souldfood, 2022)
Nun existiert Eight Bells, eigentlich als ein Interimsprojekt der ehemaligen SubArachnoid-Space-Gitarristin Melynda Jackson auf den Weg gebracht, auch schon zwölf Jahre und veröffentlich mit “Legacy Of Ruin” das nunmehr dritte Album. Zwar wechselte das Besetzungskarussell mit Jackson als Motor nahezu nach jeder Veröffentlichung, dennoch ist Eight Bells zu einer beständigen Größe des US-Doom-Metal erwachsen (das zweite Album “Landless” zählte hier zu den ‘Top 10 Metal Albums of 2016’) und zeigt sich mit Bassist Matt Solis (Cormorant, URSA) sowie Schlagzeuger Brian Burke (No Shores, Cave Dweller) mittlerweile relativ konstant.

Mit “Legacy Of Ruin” frönt das Trio aus Portland wieder seinen Obsessionen für Zerstörung, Wut, Verlust und Trauer – Wesensmerkmale, die sich natürlich auch hier wieder eins zu eins in der Musik wiederfinden. Die Gesänge wechseln wahlweise zwischen bösen Growls und wirklich harmonischem Satzgesang. Musikalisch erlebt man ein ähnlich geartetes Yin und Yang aus zerstörerischen Speedmetal-Attacken, innehaltendem Doom und klarem Post Metal. Eben dadurch erfahren die Tracks im einzelnen massive Stimmungsschwankungen und abrupte Wendungen, wobei zweidrittel des Songmaterials diesen Umständen mittels epischem Habitus Rechnung trägt. Schon das einleitende ‘Destroyer’ hangelt sich auf acht Minuten und labt sich am eigenen Schmerz, nachfolgendes ‘The Well’ legt noch einmal drauf, kommt auf elf Minuten und wechselt von melancholischem Nordic Ritual Folk zu schleifendem Doom, derweil mit ‘Torpid Dreamer’ und ‘Nadir’ wieder etwas Fahrt aufgenommen wird. Wonach es mit ‘The Crone’ und ‘Premonition’ abschließend wieder abwechslungsreich zur Sache geht. Derweil die Gefühlsschwankungen, denen man hier ausgesetzt ist, abrupt über einen hereinbrechen, kann man sich mit dem Grundsatz ‘erwarte das Unerwartete’ ein wenig gemächlicher der Sache nähern. Wobei man in der Abschlusssequenz von ‘Premonition’ den Head und die Soul so richtig lässig bangen lassen kann.
Bewertung: 11/15 Punkten

Legacy of Ruin by Eight Bells

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Abbildungen: Eight Bells / Prophecy Productions