Bresk – A Journey Through the Life of Peder Balke 1804-1887

(42:27, vinyl, digital, Drabant Music, 2022)
Bresk ist eine reine Familienangelegenheit. Die Band hätte sich auch The Narum Trio nennen können, denn sie besteht aus Keyboarder Lars Christian Narum, seinem Sohn Peder und seinem Bruder Jon Anders. Weitere Gäste: Fehlanzeige. Und somit sieht die Besetzungsliste im Einzelnen wie folgt aus:

Lars Christian Narum – Hammond organ L100, A100 & C3 with Leslie 145 & 122 / Hohner clavinet D6 / Wurlitzer 200A / Moog Grandmother / Korg Prologue & Behringer Poly D
Peder Narum – Pearl DX drums / Ludvig Black Beauty Snare / Zildjian cambals / percussion
Jon Anders Narum – Fender P-Bass/ Fender Bassman / Fender Stratocaster / Fender lap steel guitar / Fender Princeton

Und man ahnt es angesichts dieser Aufzählung schon, es handelt sich um lupenreinen instrumentalen Retro Prog. Und der macht richtig Spaß! Wenig überraschend geben hier die Tasteninstrumente eindeutig den Ton an, wobei sich gerade die Hammondorgel als charakteristisch für die Norweger erweist. Da werden dann auch mal Erinnerungen an Bo Hansson wach. In einem Song wie ‚The Revolution of 1848‘, dem Auftaktsong der zweiten LP-Seite, fühlt man sich in tiefste 70er Zeiten zurück versetzt. Kaum Tempo, aber viel Atmosphäre mit düsterem Orgelspiel. Wunderbar!

Es handelt sich, wie der Titel schon nahelegt, um ein Konzeptalbum rund um das Leben des norwegischen Malers Peder Balke. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wusste er sich durchzusetzen und schaffte den sozialen Aufstieg bis hin zu Audienzen beim französischen König. Seine Werke sind auch heute noch im Louvre zu bewundern.

Musikalisch wird dies im typischen ELP-Trio Format bestens umgesetzt, wobei eine gewisse skandinavische Note durchaus herauszuhören ist (siehe Vergleich mit Bo Hansson oder auch 70er Kaipa), aber auch an Procol Harum, Trace oder gar Focus (markant in ‚The Mountain‘) darf gedacht werden angesichts der hier präsentierten Musik. Die Narums dürfen gerne auch weiterhin in der Vergangenheit schwelgen, wir werden uns gerne an weiteren Alben erfreuen. Für den Freund des melodischen, instrumentalen Symphonic Prog ist Bresk sicherlich ein relevanter neuer Name in der Szene.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: Bresk