MoE – The Crone
(42:05, Vinyl, Digital, Vinter Records, 2022)
Obacht geben, länger leben. Wer hier bei der falschen Band landet, der ist dann erst einmal raus. Auf die richtige Schreibweise kommt es an! Ob nun moe., die amerikanische Jamrockband, oder Moe, der Singer-Songwriter aus Bielefeld oder, vorliegend und am dringlichsten, MoE, die norwegische Sludge-Rockband. Manchmal sind es dann doch nur Kleinigkeiten, die zwischen Leben und Tod entscheiden.
Mit „The Crone“ empfiehlt sich das Osloer Trio um Sängerin/Bassistin Guro Skumsnes Moe, das seine gepflegten Lärmpegel immerhin schon seit 2008 ausstreckt, mit seinem vierten Album. Und macht wieder das, was es am besten kann – anspruchsvollen Krach. In der für diese Art Musik ausreichenden Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug inszeniert MoE auch auf „The Crone“ einen Sound, der sich in Schmerzen zu winden scheint und in dem Guro die Sirene abgibt, vor der es dieses Mal wirklich kein Entkommen gibt. Der diese Tortur eröffnende lang anhaltende Titeltrack paart Noise, Sludge und Metal zu einer unheiligen Allianz, die direkt aus der Hölle zu kommen scheint.
Bezüglich der innewohnenden Wut und offensichtlichen Härteausbrüche sind Parallelen zu den ganz frühen Swans natürlich rein zufällig. Trotzdem entfaltet sich hierbei ein Mahlstrom, ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Denn MoE bringen mit ihrer Musik eine Magie einher, die sicherlich dunkel, aber auch reinigend ist. Und, dass Guro S. Moe hin und wieder die Diamanda Galás draufhat (‚My Cold War‘), macht die Sache nur noch unheimlicher.
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 9)
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Abbildungen: MoE