(52:02, Vinyl, CD, Digital, Nuclear Blast, 2022)
Das Quartett aus dem französischen Nordosten sägt seit nunmehr 17 Jahren in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Jahren dicke Mammutbäume mit ihren Riffs in zwei Hälften. Dabei starteten sie als eine von Crowbar beeinflussten Sludge-Band. Und entwickelten sich eindrucksvoll hin zu einer Band, die leidenschaftlich den anspruchsvollen Spirit von Bands wie Type 0 Negative mit jeder einzelnen Faser atmet und verarbeitet. Dies eröffnet sich dem geneigten Hörer bereits im Opener ‘An Ode To Breakdown’ und noch mehr beim Song ‘Who Wants To Die Old’.
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Cédric Toufouti klingt mit seiner anklagenden, zerbrechlichen Stimme natürlich überhaupt nicht wie Pete Steel, allerdings leiten die schweren Riffs und der Bass unvermeidlich in die Type 0 Negative-Richtung. Auch die düstere, melancholische Atmosphäre erhärtet den Eindruck, wobei Hangman’s Chair dabei nicht den bissigen Zynismus ihrer Vorbilder im Sinn haben. Vielmehr widmen sie sich nachdenklicher Melancholie, erzeugen mit ihren schweren, langsamen Riffs eine depressive Stimmung und mit dem starken Hall eine atmosphärische Dunkelheit, durch die sich immer noch eine gewisse Schönheit zieht.
Bis zum hervorragenden Vorgänger “Banlieue Triste” hat sich die Band immerzu in Sachen Songwriting und Anspruch steigern können, ohne dabei Härtegrade einzubüßen. Mit “A Loner” allerdings schlagen die Franzosen ohrenscheinlich leisere Töne an und wenden sich ein wenig mehr hin zum Post Rock. Das könnte manche Fans ein wenig enttäuschen. Allerdings gehören Stücke, wie das mit einem markanten Bending versehene ‘Cold & Distant’ oder das fantastische ‘Loner’ mit zu den besten Songs, die die Band bisher geschrieben hat.
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Die Musik von Hangman’s Chair lebt von schmerzhafter, melancholischer Schönheit und starker rifforientierter Energie. “A Loner” ist eine konsequente Weiterentwicklung hin zum ruhigen Post Rock und weiter weg vom Sludge Metal.
Bewertung: 11/15 Punkten (MBü 11, KR 11)
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Abbildungen: Nuclear Blast