(38:19; CD, Digital; Eigenveröffentlichung / DeadRecords, 2022)
Die dänische Progressive-Metal-Band Deadnate veröffentlicht ihr Debüt-Album “The North Sea” nun vollständig. Nachdem die Band im Vorjahr die erste Hälfte “The North Sea Pt.1” über ihr bandeigenes Label DeadRecords veröffentlichten, ist das Werk nun vollendet.
Deadnate bewegen sich mit dem progressiven Groove Metal von “The North Sea” stilistisch im Fahrwasser von Bands wie Gojira und Mastodon. Allerdings bringen die Dänen zusätzlich auch technischem Prog-Metal und etwas Metalcore-Einflüsse mit.
Die Songs bestechen durch dynamische, komplexe Songstrukturen und beinhalten neben groovig brachialen Riffs auch gekonnte Tempowechsel. Verschachtelte Rhythmen geben “The North Sea” ihren progressiven Charakter, wodurch man Deadnate nicht einfach nur in die simple Groove-Metal-Ecke stellen kann. Manchmal fühlt man sogar einen leichten Hauch Cynic-Spirit aufgrund der technischen Gitarrenparts. Dadurch das die Band mit zwei Sänger aufwarten kann, kommt auch an der Gesangsfront mehr Abwechslung ins Spiel. Thematisch will man uns das Verhältnis zwischen Mensch und Natur in phantasievoller und visionärer Art und Weise näher bringen.
Nachdem man durch das Instrumental ‘Aurora’ in das Album eingeleitet wird, begrüßt uns das sehr starke und recht Metalcore-lastige ‘Downhearted’. Es wechselt zwischen technischen, progressiven und groovigen Parts hin und her, weit von der üblichen Standardformel im Metal entfernt. Das extrem rhythmische, “chuggy” Riffing im Titelsong ‘The North Sea’ rockt einfach nur in bester Manier. Zwischendrin schmeißen Deadnate einem noch unverhofft Blastbeats vor die Füße, was auch Fans extremerer Metalgenres erfreulich aufhorchen lassen könnte.
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Abwechslung bieten Deadnate mit fast jedem ihrer Songs. Denn mit ‘Winter’ beweisen sie, dass sie auch Mid-Tempo können. Zudem rundet die Ballade ‘Epitaph’ das Album zusätzlich enorm ab.
Dass die vier Dänen wohl große Fans von Gojira sind, zeigen sie in ‘Northern Lights’ und ‘WaVeS’, indem sie Joe Duplantier typische Gitarreneffekte mit einbauen. Auch der Gesang ähnelt auf “The North Sea” an einigen Stellen den der Franzosen. Aufgrund der hohen Dynamik des Albums kann man aber keinesfalls von Kopie reden, sondern eher von einer stilistischen Basis auf der Deadnate aufbauen und die nur teilweise marginal über das Ziel hinaus schießt.
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Der Spagat zwischen brettharter Metallkunst, walzenden Grooves und technischer Versiertheit ist wirklich gut gelungen. Und könnte der Band eine solide Stellung inmitten der starken Konkurrenz erstreiten.
Das Debüt-Album wirkt reif und erwachsen und kredenzt viele interessante Momente. Vielleicht hat auch die längere Produktionszeit ihren Teil dazu beigetragen, denn Schwächen sind so gut wie nicht zu finden. Man kann gespannt abwarten, wie der weitere Weg von Deadnate aussehen wird. Und ob sie ihre Alleinstellungsmerkmale weiter ausbauen können. Denn an Talent mangelt es an keiner Stelle, und Debüt-Alben in dieser Qualität sind selten.
Bewertung: 11/15 Punkten (MK 11, KR 11)
Tracklist:
1. ‘Aurora’
2. ‘Downhearted’
3. ‘The North Sea ‘
4. ‘Winter’
5. ‘Northern Lights’
6. ‘WaVeS’
7. ‘Worshippers’
8. ‘Epitaph’
9. ‘Cold Star’
10. ‘Feral Madness’
Besetzung:
Simon Juul (Vocals, Guitar)
Kenneth Kejlstrup (Vocals, Guitar)
Ole Frank (Drums)
Frederik Fammé (Bass)
Diskografie (Studioalben):
The North Sea (2022)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von AudiblePR zur Verfügung gestellt.