(1:09:01; Vinyl, CD, Digital; Metal Blade Records, 2022)
Cult Of Lunas Album “Dawn Of Fear” gilt für viele Fans als bisheriger Höhepunkt in der Diskografie der Post-Metal-Band aus dem schwedischen Umeå. Nach der letzjährigen “The Raging River”-EP ist “The Long Road North” nun bereits die zweite Veröffentlichung der Skandinavier, die den auf dem 2019er Werk eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt: hoch-dynamischer Post Metal mit brutalem Core-Gesang und einer gleichzeitig fast liebreizenden, elegisch-theatralischen Ausstrahlung. Es ist Musik, die einerseits sehr organisch, andererseits aber auch hochgradig experimentell klingt. Was wohl daran liegt, dass die Schweden sich beim Schreiben der Platte von ihren Instinkten habe leiten lassen und mehr auf ihre Herzen hörten als auf ihre Hirne.
So klingt “The Long Way North” nicht nur pulsierend, treibend und immer wieder auch enorm aggressiv, wie zu Beginn des Openers ‘Cold Burn’. Sondern zu gleichen Anteilen auch getragen, atmosphärisch, melancholisch und hypnotisierend wie beispielsweise anfangs des fulminanten, fast 13-minütigen ‘An Offering To The Wild’.
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Große Passagen der Lieder sind dabei instrumental gehalten, was für all jene eine Freude sein dürfte, die mit Johann Perssons extremen Gesangsstil nicht so viel anfangen können. Gestalteten sich alle Stücke so, wie das mit der Jazz-Sängerin Mariam Wallentin aufgenommene ‘Beyond I’, so könnten sich Cult Of Luna sogar ganz neue Hörerschichten erschließen. Doch das Lied bleibt eine Ausnahme auf dieser Platte. Und das ist auch gut so, denn Cult Of Luna erweitern so ihren Sound, ohne ihn dabei zu verfälschen. Gesangliche Wagnisse bleiben jedoch nicht die einzigen Ausflüge in fremde Territorien. So beweist das Quintett mit ‘Into The Night’, dass es auch verträumten Psychedelic im Stile Tiamats kann und dass es selbst vor songorientiertem Progressive Rock wie in ‘Full Moon’ nicht zurückschreckt.
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Die größte Überraschung ist jedoch ‘Blood Upon Stone’, dass in den Ohren der Band so sehr nach der französischen Indie-Band Phoenix geklungen hatte, dass sie die Gitarrenparts von deren Mitgliedern Laurent Brancowitz und Christian Mazzalai kurzerhand neu einspielen ließen.
Trotz dieses Abwechslungsreichtums bleiben harte Brüche auf “The Long Road North” vollkommen aus. Denn das siebente Studio-Album des Quintetts überrollt einen in Wellenbewegungen und überzeugt durch eine Dynamik, wie man sie bei Cult Of Luna so nur selten gehört hat.
Bewertung: 13/15 Punkte (FF 13, KR 12)
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Tracklist:
1. ‘Cold Burn’ (9:41)
2. ‘The Silver Arc’ (7:37)
3. ‘Beyond I’ (3:07
4. ‘An Offering to the Wild (12:43)
5. ‘Into the Night’ (6:58)
6. ‘Full Moon’ (3:06)
7. ‘The Long Road North’ (10:04)
8. ‘Blood Upon Stone’ (11:39)
9. ‘Beyond II’ (4:06)
Besetzung:
Johannes Persson (Guitars, Vocals)
Andreas Johansson (Bass)
Thomas Hedlund (Drums & Percussion)
Fredrik Kihlberg (Guitars, Vocals)
Kristian Karlsson (Keyboards, Vocals)
Gastmusiker:
Christian Mazzalai (Guitar – Track 8)
Laurent Brancowitz (Guitar – Track 8)
Colin Stetson (Saxophone, Flute – Track 4, 9)
Mariam Wallentin (Vocals – Track 3)
Diskografie (Studioalben):
“Cult Of Luna” (2001)
“The Beyond” (2003)
“Salvation” (2004)
“Somewhere Along The Highway” (2006)
“Eternal Kingdom” (2008)
“Vertikal” (2013)
“Mariner” (2016)
“A Dawn To Fear” (2019)
“The Long Road North” (2022)
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