Man muss kein Anhänger des Hardcore, Mathcore oder Grindcore sein, um an “Bloodmoon I” Gefallen zu finden. Vielleicht darf man es auch nicht sein. Denn aufgrund der Zusammenarbeit mit Chelsea Wolfe, deren Keyboarder Ben Chisholm sowie Cave-In-Sänger Stephen Brodsky ist dieses Album so viel mehr als ein gewöhnliches Converge-Album. Zudem ist “Bloodmoon I” auch größer als die Summe seiner Einzelteile. Denn durch die Kooperation der auf den ersten Blick so unterschiedlichen Musiker ist ein musikalisch eigenständiges Werk entstanden, das die verschiedenen Komponenten zu etwas Neuem, Größeren hat werden lassen.
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Vielleicht hätte man das Ganze einfach unter dem Namen Blood Moon laufen lassen sollen, wie einst auch den gemeinsamen Auftritt bei der 2016er Edition des Roadburn Festivals. Damals noch zusammen mit dem Neurosis-Gitarristen Steve von Till, der bei der vorliegenden Aufnahme nicht mit dabei war. Und doch macht es irgendwie Sinn, dass man auf den Namen Converge zurückgegriffen hat. Denn so abwechslungsreich sich “Bloodmoon I” auch gestaltet, das zugrundeliegende Fundament der meisten Stücke bleibt weiterhin der Hardcore-Sound der Band aus Massachusetts. Oft zwar mit angezogener Handbremse gespielt oder von doomigen Riffs verschleiert, aber immer wieder auch in voller Härte durchbrechend. Hinzu gesellen sich die Singer/Songwriter- und Folk-Aspekte, die Chelsea Wolfe aus ihrem Repertoire mitgebracht hat.
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Dreh- und Angelpunkt des Albums ist das Wechselspiel der drei so unterschiedlichen Stimmen von Jacob Bannon, Chelsea Wolfe, und Stephen Brodsky, die durch die stilübergreifende Musik zu einer spannungs- wie kontrastreichen Einheit zusammengefügt werden. Dabei entstehen immer wieder interessante Klänge, die man so eigentlich mit keinem der beteiligten Künstler in Verbindung bringen würde, wenn sie denn ohne die anderen agieren würden. Hier ein wenig dreckige Seattle-Sounds, dort ein bisschen Paradise Lost und an anderer Stelle noch ein wenig Nightwish-Pathos. Das Ganze eingebunden in immer wieder mitreißende Gesangslinien und eingängige Melodien und natürlich immer wieder die rauhe Aggressivität von Converge.
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Zwar sind nicht alle musikalischen Wendungen immer zu 100 Prozent nachvollziehbar, doch ist dies bei so viel Kreativität leicht verzeihbar. Besonders auch deswegen, weil die Atmosphäre der Scheibe über die volle Länge stimmig bleibt. Denn “Bloodmoon I” als Ganzes verbreitet sowohl wohlige Wärme als lässt es einem auch eisige Schauer über den Rücken laufen. Ganz so als würde man einer mystischen Gruselgeschichte am herbstlichen Kaminfeuer lauschen.
Eine Fortsetzung folgt hoffentlich.
Bewertung: 12/15 Punkte (FF 12, KR 12)
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Tracklist:
1. ‘Blood Moon’ (7:50)
2. ‘Viscera of Men’ (5:29)
3. ‘Coil’ (6:08)
4. ‘Flower Moon’ (4:38)
5. ‘Tongues Playing Dead’ (4:12)
6. ‘Lord of Liars’ (3:21)
7. ‘Failure Forever’ (4:02)
8. ‘Scorpion’s Sting’ (5:48)
9. ‘Daimon’ (6:59)
10. ‘Crimson Stone’ (6:47)
11. ‘Blood Dawn’ (3:30)
Besetzung:
Jacob Bannon
Kurt Ballou
Nate Newton
Ben Koller
Gastmusiker:
Stephen Brodsky
Chelsea Wolfe
Ben Chisholm
Diskografie (Studioalben):
“Halo In A Haystack” (1994)
“Petitioning The Empty Sky” (1996)
“When Forever Comes Crashing” (1998)
“Jane Doe” (2001)
“You Fail Me” (2004)
“No Heroes” (2006)
“Axe To Fall” (2009)
“All We Love We Leave Behind” (2012)
“The Dusk in Us” (2017)
“Bloodmoon I” (2021)
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