Papir – 7
(40:39, Vinyl (DoLP)/CD/Digital, Stickman Records, 2022)
Ambiente Soundscapes zwischen Psychedelic und Krautrock waren schon immer das Metier des Kopenhagener Trios Papir. Und auch auf ihrem mittlerweile siebenten Strudioalbum namens “7” ist dies nicht anders. Doch während die Dänen auf ihren letzten Platten dabei vermehrt auf Effektgeräte gesetzt hatten, steht auf ihrem aktuellen Studio-Album die Atmosphäre selbst im Mittelpunkt des Geschehens. Unaufgeregter, sanfter und organischer kommen Papir dadurch daher. Ganz so, wie ein Ozean, der bei annähernder Windstille ruhig vor einem liegt und dessen Wellenbewegungen man erst wahrnimmt, wenn man ihn konzentriert beobachtet. Es ist ein Album, dessen Musik in alle Richtungen zu fließen scheint und dessen Soundscapes sich unaufhörlich ausbreiten. Hauptakteur ist dabei Gitarrist Nicklas Sørensen, der mit seinem Instrument Melodien entstehen lässt, die sich sich nur langsam zu ihrer vollen Schönheit entwickeln. Bemerkenswert ist dies insbesondere bei ‘7.1. (part I-III)’, einem Stück, das in fast zwanzig Minuten wellenartig auf- und abschwappt und bei dem Sørensens Instrument oft den Anschein erweckt, es könne sich dabei auch um einen Synthesizer handeln.
Etwas mehr zum Zuge kommen seine Kollegen Christoffer Brøchmann Christensen und Christian Becher Clausen auf der B-Seite des Albums, da Bass und Schlagzeug vor allem bei ‘7.2’ und ‘7.4’ etwas dominanter agieren dürfen. Dabei treten sie jedoch nicht als Kontrapunkt zu Sørensens Gitarrenspiel auf, sondern vervollständigen den Klang zu einer harmonischen Einheit, was der Gesamt-Stimmung der Musik und ihrer entspannenden Wirkung nur zugute kommt. Ambient, der wie Balsam für die Seele wirkt.
Bewertung: 11/15 Punkte (FF 11, KR 11)
Tracklist:
1. ‘7.1 (part I-III)’ (19:52)
2. ‘7.2’ (6:17)
3. ‘7.3’ (8:10)
4. ‘7.4’ (6:30)
Besetzung:
Christian Becher Clausen (Bass)
Christoffer Brøchmann Christensen (Schlagzeug)
Nicklas Sørensen (Gitarre)
Diskografie (Studioalben):
“Papir” (2010)
“Stundum” (2011)
“III” (2013)
“IIII” (2014)
“V” (2017)
“VI” (2019)
“7” (2022)
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Rezension: “VI” (2019)
Rezension: “V” (2017)
Rezension: Papir meets Electric Moon – “The Papermoon Sessions – Live at Roadburn” (2015)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von All Noir zur Verfügung gestellt.