Alessandro Corvaglia – Out of the Gate
(56:11, CD, AMS Records/BTF Vinyl Magic , 2021)
Er ist schon seit vielen Jahren emsig in der Prog-Szene unterwegs, doch erst jetzt erscheint sein erstes Soloalbum, bestehend aus zehn Songs, die im Zeitraum zwischen 2006 und 2020 geschrieben wurden. Die Rede ist von Alessandro Corvaglia, der einigen Lesern bekannt sein dürfte als Lead-Sänger der Formation La Maschera di Cera, oder aber als ehemaliger Frontmann der recht angesagten Marillion-Tribute Band Mr. Punch. Auch Delirium ist ein Name, der in diesem Zusammenhang genannt werden kann, ebenso gastierte er bei Fabio Zuffantis Höstsonaten.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass die von ihm sorgsam ausgearbeiteten Songs eine Mischung aus der Musik der oben genannten Bands widerspiegelt, zum einen frühe Neo Prog Einflüsse – keine Überraschung, da Mr. Punch, der Name legt es schon nahe, die Fish-Ära wieder aufleben lässt. Auf der anderen Seite melodischer Symphonic Prog, der von einer kompetenten Begleitband eingespielt wird. Die Stimme des Protagonisten klingt bisweilen wie eine Mischung aus Fish und Bernardo Lanzetti, es wird also mit recht viel Emotionalität vorgetragen.
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Ein Musterbeispiel für eine gelungene Neo Prog Nummer ist das wunderbare siebenminütige ‚White Ghosts‘ mit typischen 80er-Marillion-Keyboardlinien. Sehr schön auch das instrumentale ‚A Deed Within a Dream‘, auf dem das Keyboardspiel von einer feinen akustischen Gitarre begleitet wird, für die Gordon Giltrap verantwortlich zeichnet. Mit dem kurzen Instrumental ‚12 Towers‘ steuert eben dieser sogar einen eigenen Song bei.
Unterstützt wird Corvaglia des Weiteren von Musikern der exzellenten Formation Il Giardino Onirico, Martin Grice (Delirium, La Maschera di Cera), Andrea Orlando (La Coscienza di Zeno, Finisterre), Cesareo (Elio e Le Storie Tese) und Marcella Arganese (Ubi Maior, Mr. Punch).
„Out of the Gate“ ist ein exzellentes Album geworden, das wie aus einem Guss und eher nach einer gut eingespielten Band als nach einem Solowerk klingt und gerne auch mal live präsentiert werden darf. Man darf auf mehr gespannt sein. Tendenz zu 12 Punkten.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Alessandro Corvaglia