(57:42, Vinyl/CD/Digital, Pelagic Records, 2021)
Nach dem hervorragenden Live-Dokument “Beyond The Past • Live In London With The Platinum Anniversary Orchestra” ist “Pilgrimage Of The Soul” schon das zweite Live-Album der japanischen Klangtüftler von Mono und deren elfter Studio-Longplayer insgesamt. Der Titel des Albums ist dabei von den Post Rockern ganz bewusst gewählt worden, da er die lange, über zwanzigjährige Reise repräsentiert, welche die Band seit ihren Beginn bis zum heutigen Tage gegangen ist.
Und so ist auch “Pilgrimage Of The Soul” so etwas wie eine Wallfahrt. Eine Reise, die über hohe Berge und durch weite Täler führt und an deren Ende der Pilger zu innerer Ruhe finden kann. Doch bis zum Ziel hat der Hörer so einige Strapazen und Abenteuer durchzustehen. Denn kaum meint man, den Einklang mit seinem Innersten gefunden zu haben, reißen Mono einen immer wieder aus der inneren Gelassenheit. Bestes Beispiel hierfür ist bereits der Opener ‘Riptide’, die erste Single des Albums. Denn was als zarte, stimmungsvolle Pianoballade beginnt, reißt einen genau wie die namensgebende Brandungsströmung von einem auf den anderen Moment in die Tiefe und lässt einen auch nicht mehr los.
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Auch ‘Imperfect Souls’ beginnt eher beschaulich und wirkt fast wie Balsam für die Seele. Doch je weiter der Song fortschreitet, desto unruhiger wird das Stück. Eine Nervosität wird spürbar, die nach knapp dreieinhalb Minuten kulminiert, als das Lied mit einer Art Disco-Beat unterlegt wird. Klingt schräg, funktioniert aber wunderbar.
Die erste wirkliche Verschnaufpause verschaffen einem die Japaner dann mit dem gut siebenminütigen ‘Heaven in a Wild Flower’, welches, nicht nur wegen seiner Instrumentierung mit Streichern, Bläsern und Electronica, Erinnerungen an die Hochzeiten von Sigur Rós aufkommen lässt. Ein Lied wie eine Andacht, welches auch gut auf “Takk..” hätte stehen können.
Herkömmlicher, sprich Mono-typischer wird es im Mittelteil des Albums, denn ‘To See a World’, ‘Innocence’ und ‘The Auguries’ stehen in bester Bandtradition. Vor allem ‘To See a World’ kann aus dieser Riege besonders herausstechen, da die Band hier den klassischen Stimmungsaufbau eines Post Rock-Songs in nur vier Minuten verbringt. Dabei besitzt das Lied eine solch einprägsame Melodie, dass sie sich durch ihre immer wiederkehrenden Wiederholungen schon nach einmaligem Hören in die Hirnwindungen gebrannt hat.
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Höhepunkt des Albums ist mit ‘Hold Infinity in the Palm of Your Hand’ jedoch das Mammutstück der Platte. Es ist ein Lied mit Meditationscharakter. Denn das Zusammenspiel aus kindlich naivem Glockenspiel und an summende Bienchen erinnernden, elektronischen Soundeffekten wirkt beruhigend und entspannend zugleich. Ein Umstand, an dem auch das unumgängliche Crescendo des Stückes nichts ändern kann.
Es stellt so etwas wie den letzten zu erklimmender Gipfel vor dem abschließenden ‘And Eternity in an Hour’ dar, bei welchem Mono praktisch ausschließlich auf Piano und Orchester setzen. Es ist das lang ersehnte Ende einer erlebnisreichen Reise, und ein beschaulicher Ausklang welcher dem Hörer endlich die angestrebte Ruhe bereitet.
Bewertung: 12/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Riptide’ (5:52)
2. ‘Imperfect Things’ (6:26)
3. ‘Heaven in a Wild Flower’ (7:10)
4. ‘To See a World’ (4:00)
5. ‘Innocence’ (8:10)
6. ‘The Auguries’ (7:30)
7. ‘Hold Infinity in the Palm of Your Hand’ (12:22)
8. ‘And Eternity in an Hour’ (5:52)
Besetzung:
Takaakira ‘Taka’ Goto (Gitarre)
Tamaki Kunishi (Bass, Piano)
Hideki ‘Yoda’ Suematsu (Gitarre)
Dahm Majuri Cipolla (Schlagzeug)
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Rezension: “Beyond The Past • Live In London With The Platinum Anniversary Orchestra” (2021)
Rezension: “Nowhere Now Here” (2019)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records zur Verfügung gestellt.