(56:01 + 38:02, CD, Seventh Records, 2021)
Im Frühjahr 2020 traten Magma in runderneuerter, gesanglich erweiterter Besetzung auf – leider nur auf einer sehr kurzen Tour im Süden Frankreichs – bevor auch sie von einem inzwischen allseits bekannten Virus ausgebremst wurden. Bandkopf Christian Vander äußerte sich euphorisch über die wilde, animalische Energie der neuen Formation. Aber auch über ihre Fähigkeit, sich zurücknehmen zu können. Die Besetzung bestand zu jener Zeit aus folgenden Musikern:
Stella Vander – Gesang
Hervé Aknin – Gesang
Isabelle Feuillebois – Gesang
Sandrine Destefanis – Gesang
Sylvie Fisichella – Gesang
Laura Guarroto – Gesang
Simon Goubert – Keyboards
Thierry Eliez – Keyboards, Gesang
Rudy Blas – Gitarre
Jimmy Top – Bass
Christian Vander – Schlagzeug, Gesang.
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Das in Bordeaux, Toulouse und Perpignan mitgeschnittene Live-Album “Eskähl 2020” enthält einerseits bekanntes, wie auch sehr ungewöhnliches Material aus dem Magma-Universum. Die erste CD besteht aus aus einer komprimierten Version der “Theusz Hammtaahk Trilogie”, sprich deren zentrale Bestandteile ‘Theusz Hammtaahk’, ‘Ẁurdah Ïtah’ und ‘Mekanïk Destruktïw Kommandöh’ zusammengedampft auf knapp 55 Minuten. Dieser Ansatz ist nicht neu, denn bereits auf dem 2009er Live-Album “Live in Tokyo” bekam man eine ähnlich konzentrierte Form dieser Stücke geboten.
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Trotzdem überrascht es, dass diese gekürzten, übergangslos ineinander gehenden Versionen sehr gut im Gesamtkontext funktionieren und auch kleinere neue Passagen, sowie wesentlich differenzierte Gesangspassagen enthalten. Klar vermisst man z.B. den langsam sich aufbauenden Spannungsbogen von z.B. ‘Mekanïk Destruktïw Kommandöh’. Trotzdem beinhaltet das Endresultat genügend Intensität und Spannung, sodass man die nötigen inhaltlichen Kürzungen nicht zu sehr vermisst.
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Die eigentliche Überraschungen warten dann auf CD2. ‘Kobaïa’ vom 1970er Debüt-Album bekommt so viel neuen Drive und schleppende Magie verpasst, dass es fast schon als Neuinterpretation durchgeht. Das selten gespielte und recht kurze ‘Tröller Tanz’ (im Original auf dem 76er Album “Üdü Wüdü”) dient als wuchtiger Konzertabschluss. Doch dann sind da noch die Coverversion von ‘For Tomorrow’, ursprünglich von McCoy Turner im Jahr 1977 eingespielt, sowie ‘Auroville’, einem Titel des sehr kurzlebigen Christian Vander Projekts Alien, aus den frühen 80ern. Hier erfolgt eindeutig eine Abkehr vom typischen Zeuhl-Sound von Magma, hin zu ätherisch swingendem Jazz und sanftem Jazz Rock, denn man eher mit Christian Vanders zweitem Bandprojekt Offering in Verbindung bringt. Trotzdem funktioniert auch dieser inhaltliche Bruch im Magma-Kontext, denn er bietet einen gewissen Ruhepol im Vergleich zu den anderen Titeln.
Das teilweise schon vielfach gehörte Material, überzeugt ebenfalls in der neuen Besetzung und bietet somit genügend interessante Neuerungen und changierende Interpretationen, sodass man hier als Magma-Fan einmal mehr bedenkenlos zugreifen kann.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Magma / Seventh Records