Auf ihrem dritten Album “Unmaker” vertonen LLNN aus der Hauptstadt des Königreichs Dänemark eine zutiefst düstere Sicht auf unsere Zeit. Die Ära, in der wir uns befinden, bezeichnen die Kopenhagener als finster, chaotisch, ja sogar widerwärtig, und gleichzeitig als aufbrausend und wild. Wer sich mit apokalyptischer Literatur oder deren spiritueller Bedeutung befasst, könnte zu dem Schluss kommen, die Welt wie wir sie kennen, befände sich am Rande eines großen Wandels. Doch bevor Neues erschaffen werden kann und neue Kreation initiiert werden kann, benötigt es einen Abschluss mit dem Bestehenden: eine Apokalypse, einen Reset-Button, oder eben einen “Unmaker”. Diese eschatologische Gewalt wird in zehn Stücken mit Längen zwischen zwei und sechs Minuten musikalisch in Szene gesetzt.
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Auch wenn es thematisch nahe läge, ist der Begriff Doom Metal nicht unbedingt passend für die Klangwelten, die LLNN auf “Unmaker” zum Besten geben. Das melancholisch-bedrückende und mächtig schwere musikalische Gewand passt wohl eher in die Kategorien der Post-Genres. Atmosphärische und behäbig massive Post Metal Songstrukturen werden von mitreißenden Synthteppichen verziert, wobei letztere vor allem an kosmische Klänge erinnern. Der schreiende Klang der Gitarren sowie der wütend anklagende Tonus des Gesangs wiederum hinterlassen einen bleibenden Post-Hardcore-Charakter. Und zu guter Letzt wird das musikalische Konstrukt durch den wärmenden sowie brachialen Sludge-Einfluss abgerundet, der sich wunderschön elektrisierend an den synthetischen Klängen reibt. Wir wissen nicht, was nach der Apokalypse kommt, aber dank LLNNs “Unmaker” haben wir eine Vorstellung davon, wie das Ende aller Dinge klingen könnte. Das dritte Album der Dänen ist so mächtig wie der Meteorit, der das Leben auf unserem Planeten beenden könnte.
Bewertung: 11/15 Punkten (RG 11, KR 11)
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Abbildung: LLNN / Pelagic