(29:07, Digital, Eigenproduktion, 2021)
Irgendwie scheint es in Mode gekommen zu sein, mit Kleinformaten zu debütieren oder sich damit als Interimsproduktion Luft für das nächste Album zu verschaffen. Bei In Solastalgia, Either Way, dem Projekt des Kanadiers Jean Philippe Hébert, ist es erstere Option. Nun scheint es dieser Hébert auch nicht für nötig zu erachten, mit einem kurzen, knackigen Bandnamen aufzuwarten. In Solastalgia, Either Way kommt ja nicht unbedingt leicht über die Zunge, was hier aber keinen zu interessieren scheint.
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„Morii“ nun, das Debüt des Projektes aus Montreal, das sich in Live-Momenten als Quintett präsentiert (was anzeigt, welche Größenordnung bzw. Opulenz die Songs besitzen) fährt also in gerade einmal einer halben Stunde zur vollen Größe auf. Als Cinematic Post Rock umschreibt Hébert den hier gefahrenen Stil selbst, was in ungefähr so festgemacht werden kann. Denn Post Rock ist das, was hier auf „Morii“ zu erleben ist, sicherlich, und das Breitwandformat gibt es oben drauf.
Zwar startet alles mit dem harschen, von Sprachsamples flankierten ‚Good People, Bad Medecine‘ noch relativ chaotisch, mit dem nachfolgenden – mächtig treibenden ‚Opia‘ präsentiert sich aber schon der erste Höhepunkt, bei dem sich postrockende Endzeitmomente mit atmosphärischem Swamp Rock die Hand reichen.
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Der Titeltrack zeigt sich mit flirrenden Gitarren und einer heimeligen Melodie durchaus freundlich, inklusive einer effektiven Steigerung des Energiepotentials. Nach der akustisch-melancholischen Pink-Floyd-Reminiszenz ‚The Warlike Fox‘ machen In Solastalgia, Either Way nachfolgend mit ‚Zenozyne‘ auf Dark Ambient, der sich in ein Kluster aus Noise und Voodoo hineinsteigert und mit ‚La Solastalgie‘ effektiv auf mächtig dicke Hose in Post Rock.
Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 9)
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Abbildung: Jean Philippe Hébert / In Solastaglia, Either Way