Burnt Belief – Mutual Isolation
(53:42, CD, Digital, Alchemy Records, 2021)
In diesen harten Zeiten ist wirklich alles anders als sonst. Keine Konzerte, keine Studiotermine. Weswegen man – in Isolation ausharrend – seine Ideen in die weite Welt hinausschickt, idealerweise auch selbst Ideen zugeschickt bekommt. Wobei aus diesem Puzzle schließlich ein Ding entstehen kann, das sich verselbstständigt und damit nach und nach Fahrt aufnimmt. Auch bei ex-Porcupine Tree Colin Edwin (bass) und Jon Durant (guitar) entwickelte sich alles anders als erwartet. „Mutual Isolation“ ist nun schon das vierte Album des Duos, aber das erste, das komplett aus Improvisationen besteht.
Zusammen mit den hier involvierten Mitmusikern Vinny Sabatino (drums), Aleksei Saks (trumpet) und Andi Pupato (percussions) kreierte man Stillleben zwischen Stanley Clarke-Jazz und David Torn-Sphären. Das Album verkündet eine Weite, die vorher so nicht vorstellbar war. „Mutual Isolation“ atmet, pulsiert und lebt. Tracks wie ‚Where It All Began‘, ‚The Evolution Of Disintegration‘ oder ‚Expanse‘ erschaffen Räume, die schier unendlich erscheinen. Edwins Bass grummelt geschmeidig, Durants ‚cloud guitar‘ erschafft Stimmungsbilder zwischen Cool-Jazz und atmosphärischem Prog. Und die hin und wieder auftauchende Trompete ist nebenbei für einen nicht ganz unsympathischen Nils Petter Molvaer-Twist verantwortlich.
Man ertappt sich selbst dabei, hin und wieder die Vocals von David Sylvian herbei zu fantasieren, aber der hat sich nun einmal komplett aus dem Music Biz zurückgezogen und priorisiert lieber Fotobände mit eigenen Schnappschüssen.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 12)
Mutual Isolation by Burnt Belief
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Abbildung: Alchemy Records