Year Of No Light – Consolamentum
(55:15, Vinyl/CD/Digital, Pelagic Records, 2021)
Neben einer karriereumspannenden Jubiläumsbox zum 20. Geburtstag von Year Of No Light ist mit “Consolamentum” in diesem Jahr auch das (erst) vierte Studioalbum des Sextetts aus Bordeaux erschienen. Twenty Years Of No Light sozusagen, denn der doom-schwangere Post Metal der Franzosen ist schon immer so klaustrophobisch wie das Innere eines geschlossenen Sarges gewesen. Und obwohl seit “Tocsin”, dem letzten Werk Year of No Lights, mittlerweile acht Jahre verstrichen sind, scheint sich an diesem Zustand nicht wirklich etwas geändert zu haben. Denn Year Of No Light lösen mit den ersten Minuten ihres neuen Albums noch immer ein Beklemmungsgefühl aus, dass vielen Menschen den Zugang zu “Consolamentum” versperren dürfte. Und auch aufgeschlossene Musikhörern wird sich das Viertwerk der Franzosen wohl nur schwerlich erschliessen dürfen. Doch “Consolamentum” ist all diese Strapazen Wert. Denn hat man erst einmal das zähe, fast 13-Minütige Doom-Monster namens ‘Objugation’ hinter sich gebracht, scheinen doch zum ersten Mal Lichtstrahlen den dichten Klang der Finsternis zu durchbrechen. Und so klingt dass zweite Stück der Platte in seinen Anfängen wie eine spirituelle Offenbarung. Sein Name: ‘Alètheía’ – Wahrheit. Ganz so als wäre hinter der Schwärze der letzten drei Alben schon immer eine Art Hoffnung verborgen gewesen. Das Stück entwickelt sich weiter, die sanften Klänge werden zunehmend verdichtet, so dass das Lied in einem beklemmenden Post-Metal-Crescendo kulminiert.
Zwar zieht die Wolkendecke auch im weiteren Verlauf des Albums nicht mehr vollkommen zu, doch dringen die Lichtstrahlen mit jedem weiteren Stücke stärker an die Oberfläche, so dass einen bei ‘Came’ sogar kurz das Gefühl beschleicht, als könnte die Sonne jeden Moment durch die Wolken brechen. Doch letzendlich ist “Consolamentum” nicht mehr als ein kleines Funkeln im Tal der Finsternis. Ein Funkeln jedoch, dass Hoffnung hat aufkommen lassen. Hoffnung darauf, dass sich die Wahrheit und das Licht hinter dem Dunkeln irgendwann in Gänze offenbaren werden.
Bewertung: 10/15 Punkte
Consolamentum by YEAR OF NO LIGHT
Tracklist:
1. ‘Objuration’ (12:46)
2. ‘Alètheía’ (7:39)
3. ‘Interdit Aux Vivants, Aux Morts Et Aux Chiens’ (11:10)
4. ‘Réalgar’ (12:45)
5. ‘Came’ (10:55)
Besetzung:
Jérôme Alban (Gitarre)
Pierre Anouilh (Gitarre)
Bertrand Sébenne (Schlagzeug, Keyboard)
Johan Sébenne (Bass, Keyboard)
Shiran Kaïdine (Gitarre)
Mathieu Mégemont (Schlagzeug, Keyboard, Synthesizer)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records zur Verfügung gestellt.