(46:30, Vinyl, CD, Digital, Metal Blade Records, 2021)
Jim Matheos, Gavin Harrison & Tim Bowness. Was wie die nächste Supergroup des Progressive Rock klingen mag, ist in Wahrheit die Besetzung des neuesten Solo-Albums des Fates Warning-Gitarristen. Es ist bereits seine zweite Scheibe unter dem Namen Tuesday The Sky. Doch widmet sich Matheos mit diesem Projekt nicht etwa progressiven Tönen, sondern einer entspannenden Mischung aus Ambient, Electronica und Post Rock.
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Harrison und Bowness mögen auf den ersten Blick vielleicht nicht als die beste Wahl für diese Art von Musik erscheinen, doch das Ergebnis ist mehr als überzeugend. Besser jedenfalls als “Drift” (2017), Mateos erster Ausflug in diese verträumten musikalischen Gefilde, bei welchem er noch von Genre-Größe Lloyd Hanney (God Is An Astronaut) und Sängerin Anna Lynne William unterstützt worden war. Natürlich ist Jim Matheos‘ Handschrift auch bei “The Blurred Horizon” nicht zu leugnen, doch mit seiner Hauptband Fates Warning oder der Musik des Duos Arch/Matheos haben Tuesday The Sky eigentlich keinerlei Parallelen. Denn “The Blurred Horizon” ist gefühlvoll, zart und leise, ja beinahe zerbrechlich. Dass Sigur Rós, Explosions In The Sky und die schottischen Elektronik-Zauberer von Boards of Canada als Mateos‘ Haupteinflüsse genannt werden, ist dabei unüberhörbar.
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Tim Bowness tritt übrigens nur beim gelungenen Abschlussstück des Albums in Erscheinung, nämlich ‘Everything Is Free’, dem Cover eines Liedes des Country-Duos Gillian Welch & David Rawlings. Trotzdem muss man bei “The Blurred Horizon” nicht wirklich von einem Instrumental-Album sprechen, denn irgendwie ist es Mateos‘ Gitarre, die mit ihren Leitmelodien den Gesang der anderen Stücke zu übernehmen scheint. Dass Mateos mit Gavin Harrison seinen derzeitigen Lieblings-Schlagzeuger für sein Projekt gewinnen konnte, erweist sich als Glücksfall, denn dessen hier zurückhaltendes Spiel gibt dem Gesamtsound eine fast geisterhafte Atmosphäre. Zumindest bei den fünf Stücken, bei denen er mitwirken durfte.
Leider plätschert das Album bei den übrigen Tracks manchmal etwas richtungslos in Ambient-Gewässern, da ihnen die Struktur fehlt, die Harrison dem Rest der Platte durch sein Spiel verleiht.
Nichtsdestotrotz bleibt unterm Strich ein hörenswertes Album, das vor allem von der Dynamik lebt, die zwischen Harrison und Mateos herrscht.
Bewertung: 11/15 Punkte (FF 11, KR 11)
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Tracklist:
1. ‘Half Remembered’ (4:51)
2. ‘Near Light’ (4:34)
3. ‘Cwmwl’ (3:49)
4. ‘Where the Enemy Sleeps’ (3:51)
5. ‘Laudanum Dream’ (5:25)
6. ‘Hypneurotic’ (4:05)
7. ‘Later, Then Now’ (3:36)
8. ‘Near Dark’ (3:49)
9. ‘Half Forgotten’ (4:25)
10. ‘The Blurred Horizon’ (3:57)
11. ‘Everything Is Free’ (4:08)
Besetzung:
Jim Matheos
Gastmusiker:
Gavin Harrison (Schlagzeug)
Tim Bowness (Gesang – Track 11)
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Rezension: “Drift” (2017)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Metal Blade Records zur Verfügung gestellt.