(57:03, CD, digital, Eigenveröffentlichung, 2021)
NanoStorm (ohne Leerzeichen) nennt sich ein französisches Quartett, das mit „Tunnel of Time“ im Mai 2021 sein Debütalbum auf den Markt brachte. Bei dem Namen stößt man im Netzt möglicherweise erst einmal auf ein Dubstep Projekt, doch um derartige Musik handelt es sich bei diesem Album definitiv nicht. Fragen wir doch bei der Band mal direkt nach. Auf ihrer Bandcamp Seite beschreiben sie sich selbst als „Progressive, Psychedelic, Experimental Rock Band“, die hauptsächlich instrumental unterwegs ist. Dies kann zum größten Teil bestätigt werden, allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf den Begriff experimentell fokussieren, denn eine explizite Experimentierfreude ist hier nicht unbedingt auszumachen. Und auch kann man sie nicht als reine Instrumentalband bezeichnen, denn es gibt doch einige Gesangsparts, und dabei ist leider festzuhalten, dass gerade dies der Schwachpunkt des Albums ist. In diesem Bereich besteht eindeutig noch Luft nach oben.
Der Vierer besteht aus:
Mathieu Bauzon – guitars / lap steel / vocals
Carine Mougin – flute / keyboards / vocals
Hervé Delvaux – bass
Antoine Hubert – drums / slams.
Auf „Tunnel of Time“ werden dem Hörer sieben Songs präsentiert, von denen zwei die Zehn-Minuten Marke überschreiten, nämlich ‚Year After Year‘ mit 12 ½ Minuten und der Longtrack ‚Through the Tunnel of Time‘ mit 19 Minuten. Auf den fünf Minuten laufenden Opener ‚Daily System‘ folgt mit ‚Year After Year‘ gleich der erste dieser Longtracks, der anschaulich verdeutlicht, wo die Stärken und die Schwächen bei NanoStorm liegen. Ihre Beschreibung, hauptsächlich instrumental zu agieren, mag daher rühren, dass in der Tat immer wieder längere Instrumentalparts eingebaut sind, und das machen sie auch gut. Die Hauptrolle spielt dabei definitiv die Gitarrenarbeit von Mathieu Bauzon, die Tasten sind hier eher unauffällig, aber durchaus gut integriert. Carine Mougin ist aber nicht nur dafür zuständig, sondern bringt auch die eine oder andere Flötensequenz ein.
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Zu den persönlichen Favoriten zählt ‚Twin Moons‘, das mit dem in den 70er Jahren für Ange oder Mona Lisa typischen Orgelsound aufwartet. Und auch das nachfolgende, leider sehr kurze ‚Voices in our Heads‘ überzeugt, in diesem Fall als sehr ruhige, bedächtige Nummer mit feinem Zusammenspiel von Gitarre und Flöte. Den längsten Song, ‚Through the Tunnel of Time‘, wissen sie auf ganzer Länge interessant zu gestalten, unter anderem wird hier auch auf einer Steel Gitarre agiert. Der eher weiche Gesang wirkt bisweilen etwas unsicher, doch schöne Instrumentalparts fangen das einigermaßen auf. Doch genau in diesem Bereich sollte man vielleicht für die Zukunft den Hebel ansetzen, da ist bestimmt noch mehr drin. Vielleicht würde es auch besser passen, die Texte in ihrer Muttersprache vorzutragen.
Freunde einer Mischung aus Progressive Rock, Psychedelic und Space Rock sollten sich angesprochen fühlen.
Bewertung: 8/15 Punkten
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Abbildungen: NanoStorm