Lis Wessberg – Yellow Map
(42:48, CD, Vinyl, Digital, April Records, 2021)
Wenn es Edel-Jazz gibt, dann wird dieser mit Sicherheit von Lis Wessberg gespielt. Genau die hat sich jetzt, nach einer dreißigjährigen Karriere, in deren Verlauf sie bereits an über 40 Produktionen aus dem Jazzbereich beteiligt war, den Luxus gegönnt, mit „Yellow Map“ ihr Debütalbum zu veröffentlichen. Die dänische Musikerin, die das von ihr gewählte Instrument – die Posaune – zum Soloinstrument macht (was auf „Yellow Map“ dann zur Gänze passiert), traf man immerhin schon auf Produktionen wie der DR Big Band, Lennart Ginman, Joyce Moreno, Paulinho Braga oder Jan Kaspersen sowie als Begleitmusikerin bei Tourneen von Ray Charles, Kid Creole And The Coconuts sowie Randy Brecker an. Womit es nur eine Frage der Zeit war, dass Lis Wessberg solistische Pfade einschlägt. Mit Kolleg_Innen wie Steen Rasmussen (Piano), eben jenem Lennart Ginman (Bass) und Jeppe Gram (Trompete) ergeht sie sich in neun überaus entspannten Kompositionen, die den Jazz zwar hin und wieder ins Dunkel verschieben, aber dann doch nicht gänzlich ohne lichte Momente auskommen. Dass die Atmos hin und wieder gar ins Dramatische (‚Chimes‘) oder auch hektisch Freestylische umschlagen (‚The Diver‘), verschafft der Sache einige nicht unangenehme Wendungen.
Falls sich Bohren und der Club Of Gore einmal dazu entschließen würden, aus den Niederungen des DarkJazz aufzutauchen, um eventuell ein wenig lebensbejahendere Musik zu kreieren, dann könnte das eventuell so klingen, wie hier auf „Yellow Map“ zu hören.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
Line-up:
Lis Wessberg – Trombone
Steen Rasmussen – Fender Rhodes, Moog, Synths and Piano
Lennart Ginman – Bass and Electronics
Jeppe Gram – Drums
+ Special guest:
Marilyn Mazur – Balafon and Percussion on ‘Sister M’
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