(49:16, Vinyl, CD, Digital, Napalm Records, 2021)
Jinjer sind wohle eines der größten Phänomene der Metal-Musik der letzten Jahre. Nicht ohne Grund, denn mit ihren Studioalben, vor allem aber auch mit ihren Live-Qualitäten konnte die Band aus dem ost-ukrainischen Donezk kontinuierlich neue Fans für sich begeistern. Einen hohen Anteil an dieser Entwicklung hatte vor allem Frontfrau Tatiana Shmailyuk, die eine Rampensau vor dem Herrn ist. Doch Ausstrahlung ist bei der Sängerin nur die halbe Miete. Ihre einzigartige Stimme, die ständig zwischen tiefen Death-Growls und emotionalem Cleangesang hin- und herpendelt ist die andere Hälfte.
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Auch “Wallflowers” wird diese Entwicklung nicht ins Gegenteil verkehren, denn Jinjer treten auf ihrem neuesten Opus-Magnus noch kompromissloser auf, als man es von ihnen gewohnt ist. Und wer das Quartett aus dem Donbass schon einmal live erlebt hat, der kann sich sicher sein, dass die elf Stücke auf “Wallflowers” bei der nächsten Tour noch einen Ticken krasser ‘rüberkommen als auf Platte. Kompromisslos deswegen, weil die Ukrainer die Extreme ihrer Musik noch weiter ausloten: die Grooves sind noch etwas fetter, die Growls noch aggressiver, der Klang brutaler und vor allem, die cleanen Gesangspassagen noch emotionsgeladener und abwechslungsreicher, als man es von Jinjer schon kannte.
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Hinzu kommen hochkomplexe und technisch kaum noch nachvollziehbar Instrumentalpassagen, bei der die Musiker solche Haken schlagen, dass man schnell einmal aus dem Auge verlieren kann, was da musikalisch gerade eigentlich passiert. Dies führt dazu, dass mit dem Titellied selbst das eingängigste und geradlinigste Stück ein Maß an Komplexität erreicht, von dem andere Bands nicht einmal zu träumen wagen.
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Ob man diese Musikrichtung nun Modern Metal, Djent, Prog, Groove Metal, Crossover oder Deathcore nennt, dass ist im Endeffekt egal. Denn Jinjer ziehen auf “Wallflowers” ihr Ding durch, und das machen sie so gut wie selten zuvor. Und doch bleibt am Ende noch etwas Luft nach oben, denn stilistisch sind sich Jinjer weitestgehend treu geblieben. Musikalische Überraschungen wie das Reggae-lastige ‘Judgement (& Punishment)’ vom 2019er Album “Macro” sucht man auf “Wallflowers” nämlich vergebens.
Bewertung: 12/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Call Me a Symbol’ (4:20)
2. ‘Colossus’ (3:36)
3. ‘Vortex’ (4:02)
4. ‘Disclosure!’ (3:47)
5. ‘Copycat’ (4:23)
6. ‘Pearls and Swine’ (5:20)
7. ‘Sleep of the Righteous’ (4:32)
8. ‘Wallflower’ (4:17)
9. ‘Dead Hands Feel No Pain’ (4:09)
10. ‘As I Boil Ice’ (4:21)
11. ‘Mediator’ (4:29)
Besetzung:
Tatiana Shmayluk (Gesang)
Roman Ibramkhalilov (Gitarren)
Eugene Abdukhanov (Bass)
Vlad Ulasevich (Schlagzeug)
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Konzertbericht: 23.11.19, Köln, Gebäude 9
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Napalm Records zur Verfügung gestellt.