(34:31, Vinyl, CD, Digital, Exile On Mainstream Records, 2021)
Die aus der englischen Grafschaft Kent stammenden Sons Of Alpha Centauri können mittlerweile auf eine zwanzigjährige Bandgeschichte zurückblicken. In all dieses Jahren wurde es für Fans der Band niemals wirklich langweilig. Denn SOAC vermochten es auf ihren zahlreichen Split-EPs und zwei Longplayern immer, mit fremden Genres zu experimentieren, Grenzen zu verschieben und somit ihren ursprünglich gespielten Post Hardcore immer wieder um neue Facetten zu erweitern. Ob Ausflüge in den Post Rock, leicht ins leicht Psychedelische oder den Stoner Rock, SOAC standen immer für Progressivität im wahrsten Sinne des Wortes.
Das aktuelle Album “Push” steht dem Backkatalog der Briten in Sachen Experimentierfreunde in nichts nach, nur dass die neuen Wege der Band in Gefilde führen, die stark an die 90er Jahre erinnern. So klingen die Briten nämlich, vereinfacht gesagt, wie eine frische Mischung aus Deftones und Quicksand sowie einer kleinen Priese Weezer. Grund hierfür ist nicht nur die verstärkte Akzentuierung auf Alternative- und Post Hardcore-Sounds des späten wanzigsten Jahrhunderts, sondern im Besonderen auch die Tatsache, dass SOAC für “Push” erstmals mit einem Sänger zusammenarbeiten. Bei diesem handelt es sich nämlich um Jonah Matranga der eigentlich Frontmann bei der der einflussreichen kalifornischen Post-Hardcore-Formation Far ist. Zudem konnten SOAC Mitch Wheeler, den Schlagzeuger von Will Haven als Verstärkung verpflichten.
So ist es dann auch kaum erstaunlich, dass Jonah Matranga und SOAC sehr gut zusammenpassen und auch perfekt miteinander harmonieren, da sie ja schließlich aus dem gleichen Genre stammen. Und trotzdem wird nicht jeder mit dieser Entwicklung zufrieden sein, da Mantragas prominentes Auftreten die sonst im Mittelpunkt stehenden Instrumentalpassagen in den Hintergrund drängt. Im Vordergrund dagegen steht neben Matranga der fette Groove des Albums. SOAC klingen roher, rauer und agressiver als noch zuletzt auf ihrem 2018er Werk “Continuum”. Und durch den teilweise hymnenhaften Gesang (vgl. ‘Listen’!) natürlich auch eingängiger. Nichtdestotrotz ist auch “Push” ein vielschichtiges Album, in dessen Hintergrund es recht viele psychedelische und progressive Aspekte zu erforschen gibt. Besonders deutlich wird dies bei ‘Saturn’, einem Stück, dessen prominent-spacige Synthies die Band deutlich von anderen Alternative/Post Hardcore-Gruppen unterscheidet.
Und so macht “Push” direkt in doppelter Hinsicht Spaß, denn das Ding rockt und groovt nicht nur, es lädt auch auf Entdeckungsreise ein.
Bewertung: 11/15 Punkte (FF 11, KR 11)
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Tracklist:
1. ‘Get the Guns’ (4:14)
2. ‘Listen’ (3:44)
3. ‘The Enemy’ (4:33)
4. ‘Push’ (3:23)
5. ‘Buried Under’ (3:24)
6. ‘Boys and Girls’ (3:23)
7. ‘Saturn’ (3:54)
8. ‘Dark Night’ (4:26)
9. ‘Own’ (3:30
Besetzung:
Jonah Matranga (Gesang)
Marlon King (Gitarren)
Nick Hannon (Bass)
Mitch Wheeler (Schlagzeug)
Stevie B (Schlagzeug)
Blake (Electronics)
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