(35:08, Vinyl, Digital, OneRPM, 2021)
“The Calling” heißt das fünfte Album der aus der Ost-Ukraine stammenden Formation Sinoptik. Und genau wie ihre Landsleute von Jinjer mussten auch Frontmann Dmitriy Afanasiev (Gitarre, Keyboards, Gesang), Schlagzeuger Ruslan Babayev und Bassist Aleksandr Savin schon vor Jahren vor dem Krieg im Donbas fliehen. Auf der Suche nach einem sicheren Leben verließ das Trio seine Heimatstadt Donezk und siedelte in die Hauptstadt Kiew über. Natürlich konnte man die Narben des Konfliktes nicht einfach so ablegen, so dass die Erfahrungen noch heute die Texte Sinoptiks prägen.
Musikalisch sind die Ukrainer nicht einfach einzuordnen, denn sie verbinden die großen Sounds des 70er mit zeitgenössischem Alternative Rock. Doch trotz seiner Mischung aus Prog-, Psychedlic-, Stoner- und Alternative-Sounds ist das Album nicht wirklich einem dieser Genres eindeutig zurechenbar. “The Calling” ist nämlich in erster Linie ein sehr abwechslungsreiches Rockalbum.
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Dabei scheinen Sinoptik recht große Ambitionen zu haben, denn ihr Breitwandsound, irgendwo zwischen Pink Floyd und Black Sabbath auf der einen, sowie Placebo und Queens Of the Stone Age auf der anderen Seite, schreit förmlich nach den großen Bühnen. Vor allem auch deshalb, weil die Ukrainer authentisch klingen. Weil sie es schaffen, große Gefühle zu transportieren, indem sie textlich immer wieder Bezug auf ihre eigene Geschichte und Erfahrungen nehmen.
Für mich sind die Lieder, genau wie das Titelstück, wie eine Erinnerung an jeden Reisenden, Krieger, Fahrer, Arzt oder sogar Elternteil…, dass wenn du gehst, immer etwas an dem Ort auf dich wartet, zu dem du hingehst. Wenn du einen geliebten Menschen verlierst, erinnere dich daran, dass sie darauf warten, dass du sie einholst.
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For me the songs, as well as the title are like a reminder for every traveler, warrior, driver, doctor, or even parent … that when you leave, there is someone waiting for you when you get to where you are going. If you lose someone dear to you, remind yourself that they are waiting for you to catch up.”
Doch trotz Liedern mit hymnenhaften Charakter wie ‘Apple Tree’ oder dem herausragenden Ohrwurm ‘Black Soul Man’, mangelt es dem Gro der neun Stücke an unwiderstehlichen Hooklines, die sich unwiederbringlich in die Hirnwindungen des Hörers einbrennen würden.
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Nichtsdestotrotz ist es an der Zeit, dass Sinoptik von einem größeren Publikum wahrgenommen werden. Denn kleine Epen wie das gut neuneinhalb-minütige ‘The Call’ sind zwar kein Stadionrock, dafür aber hörenswerte, genreübergreifende Rock Musik mit wohligem Retro-Charme.
Bewertung: 11/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Le Menteur’ (6:27)
2. ‘Granny Greta’ (3:43)
3. ‘Young and High’ (5:01)
4. ‘Inception’ (0:59)
5. ‘Apple Tree’ (3:51)
6. ‘Black Soul Man’ (4:37)
7. ‘Sell God’s Number’ (4:29)
8. ‘Absolution’ (1:04)
9. ‘The Call’ (9:34)
Besetzung:
Dmitriy Afanasiev (Gitarre, Keyboards, Gesang)
Ruslan Babayev (Schlagzeug, Begleitgesang)
Aleksandr Savin (Bass, Begleitgesang)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Incendia Music zur Verfügung gestellt.