Mourning Knight – Mourning Knight

Mourning Knight – Mourning Knight (unsigned/Import: Just for Kicks, 14.04.21)(48:03, CD, digital, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2021)
Mourning Knight ist ein neuer Name aus der amerikanischen Progressive-Rock-Szene. Neu ist die hier abgelieferte Musik allerdings nicht, denn der Kopf der Band, Jason Brower, hatte viele Ideen, die in die fünf Songs ihres Debütalbums mündeten, bereits in den 90ern. Was damals alles nur so aus ihm heraussprudelte, nahm er auf Tonband auf. Er dachte immer wieder mal daran, diese zu überarbeiten, legte die Idee aber immer wieder beiseite. Brower ist ein Multitalent, er ist nicht nur als Musiker, sondern auch als Zeichner tätig. Über mangelnde Auslastung musste er sich also vermutlich nicht beklagen. Nun war aber offenbar der richtige Zeitpunkt gekommen, diesen alten Wunsch dann doch mal endlich in die Tat umzusetzen, zumal er mit dem Gitarristen Norm Dodge einen Mitmusiker fand, der sich bestens in die Ideen seines Partners reindenken konnte und entsprechend seinen Beitrag zu den Kompositionen Browers abliefern konnte.

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Der Opener ‚Seance on a Wet Afternoon‘ und der Abschlusstrack ‚Inside This Wonderland‘ seien mal als Longtracks bezeichnet, sie überschreiten jeweils knapp die 13-Minuten Marke.

Neu ist auch nicht die Art der abgelieferten Musik, denn sie ist ganz offensichtlich sehr stark vom Symphonic Prog der frühen Siebziger beeinflusst. Es wird recht schnell offensichtlich, dass es sich hier nicht um ein Hochglanz-Produkt handelt, denn der Sound offenbart deutliche Schwächen. Auch der Gesang ist nicht wirklich als Kaufargument geeignet, ihre Stärken liegen eher in den atmosphärischen Parts und gelegentlich auch sehr gelungenen symphonischen Arrangements. Was sicherlich eine gute Idee war, ist das nachträgliche Hinzufügen von vielen Mellotron Parts, den M-Fan wird es entsprechend freuen, zumal es perfekt in die Stimmungen mancher Songs passt.

Die Besetzung:

Norm Dodge – electric guitars / acoustic guitars / bass guitar
Jason Brower – drums / keyboards / bass guitar / lead vocals

Als Gast tritt noch Alisa Amor als Sängerin auf dem Opener ‚Seance on a Wet Afternoon‘ auf.

Mourning Knight erinnern an Bands wie Magrathea oder Lyrian. Wer deren Musik mag, kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch sehr gut mit diesem Album klar, auf dem Seventies Prog mit frühem Neo-Prog gemischt wird. Dies führt zu manchen wunderschönen Instrumental-Parts, doch sind – wie bereits erwähnt – einige Abstriche zu machen. Beispielsweise ist es eher kontraproduktiv, wie oft auf dem Abschlusstrack ‚Inside This Wonderland‘ der Refrain wiederholt wird, hier hätte man sich wohl besser für eine kürzere Version entscheiden sollen. Gut gelungen ist hingegen ein Instrumentalausflug auf dem neun-minütigen ‚Blood of Martyrs‘ mit leicht crimsonesken Tönen. Eigentlich ist dies genau nach dem Geschmack des Rezensenten, hoher Mellotronanteil inklusive, doch irgendwie zündet es nicht so recht. Trotzdem sei noch ein Sympathiepunkt drauf gelegt.
Bewertung: 9/15 Punkten

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Abbildungen: Mourning Knight