Mahogany Frog – In The Electric Universe

(58:11, CD, Digital, Vinyl, MoonJune Records, 2021)
Was recht bedächtig anfängt, steigert sich immer mehr zu einer recht hektischen, nervösen Nummer. Leichte Kost ist das schon mal nicht, was uns die Kanadier von Mahogany Frog auf ihrem sechsten Album (laut Bandcamp-Diskografie) servieren, und dafür steht der 14-minütige Opener ‚Theme from P.D.‘ gleich mustergültig. Noch eine Spur wuchtiger und rockiger dann der zweite Track, das fünf-minütige‚CUbe ‘.

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Auch wenn die Auflistung weiter unten vermuten lässt, dass eine gewisse Tastenübermacht vorherrscht, so wird trotz der tatsächlich vorhandenen Tastendominanz der Fokus gar nicht so sehr rein auf die Synthesizer gerückt. Neben elektronischen Ausflügen bis hin zu Industrial Sounds kommt hier immer wieder eine starke Psychedelic oder Progressive Rock Note durch. Dabei wird der Wert nicht auf eingängige Wohlfühl-Musik gelegt, sondern recht abwechslungsreich und durchaus gelegentlich mal sperrig musiziert. Und das macht den Reiz der Musik der Kanadier aus. Die Kompositionen sind nicht vorhersehbar, sondern wissen immer wieder zu überraschen.

Auf dem längsten Stück des Albums, dem fast 18-minütigen ‚(((Sundog)))‘ wird ein interessanter psychedelischer Trip geboten, der stellenweise an „Death May Be Your Santa Claus“ von Second Hand denken lässt. ‚Psychic Polite Force‘ wiederum hat deutlichen Kraut-Einfluss, erinnert stellenweise ein bisschen an Formationen wie Harmonia, wird dann aber im weiteren Verlauf deutlich rockiger. Und sie schaffen es auch problemlos, mal ein Mellotron in ein kantiges Stück Musik einzubauen. ‚Octavio (including: the ascension of the moonrise children)‘ startet mit Vogelgezwitscher und feinem Mellotron und erweist sich als wohl am ehesten geeignet für den Freund des melodischen Instrumental-Progs.

Besetzung:
Graham Epp – guitars / keyboards / electronics
Jesse Warkentin – guitars / keyboards / electronics
Scott Ellenberger – bass / keyboards / electronics
Andy Rudolph – drums / keyboards / electronics

Die insgesamt sechs Titel sind übrigens nicht brandneu, sondern stammen aus dem Zeitraum 2013 bis 2019. Die Auflistung der Tracks mit zugehörigen Spielzeiten passt definitiv nicht zum tatsächlichen Ablauf auf der CD. Vielleicht soll der Aufnahmezeitraum gespiegelt werden, die Reihenfolge auf der CD ist es jedenfalls nicht.

Abschließend noch ein finaler Check – okay, sieht gut aus, der Autor hat es jetzt wohl endlich verinnerlicht, dass es Mahogany und nicht Mahagony heißt. Und das Copyright liegt übrigens bei Mafrogany Hog Ltd. / Inc. / Corp. & Co. – lustig, diese Kanadier.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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Abbildungen: Mahogany Frog