(38:47, CD, Vinyl, Digital, Totem Cat Records, 2021)
Der erste Eindruck täuscht. Zwar haben die beiden Aktiven aus der Glasgower Psychedelic-Szene, Ruaraidh Sanachan und Andreas Jonsson, noch die Band Moon Unit am Start, die 2015 mit dem Album „Oscillation“ mächtig durchstartete, dennoch ist ihre Inkarnation als Lucid Sins eher dem Folk- und Hardrock der Seventies denn dem Stoner’n Doom-Rock verfallen. Mit ihrem zweiten Album in dieser Konstellation (der noch vier weitere Musiker angehören) setzt man gänzlich auf ein Vintage Feeling, inklusive authentischer 8-Spur-Machine und intensivem Hammond-Ge-Orgel. Durch die Doppel- und gar Dreifachgitarre wirkt der Sound von Lucid Sins durchaus tendenziell Wishbone Ash-affin, die mächtig in die Tasten hauende Hammond offeriert uns dagegen überaus vertraute Jon Lord’ness.
Schmissig startet der „Occultation“-Nachfolger mit dem treibenden ‚Joker’s Dance‘ und derweil der Spaßmacher noch ausgelassen tänzelt kommt ‚The Serpentine Path‘ mit mächtig Fuzz in der Gitarre. ‚Sun And The Moon‘ orgelt sich tatsächlich hinauf ins Nirvana, ‚The Devil’s Sign‘ gibt sich als verhuschte Psychedelic-Ballade mit viel Nach-(Wall-)Hall(a). Das titelgebende ‚Cursed‘ liebäugelt minimal mit dem Progressiverock, derweil auch nicht zu überhören ist, dass Jethro Tull zu Lucid Sins Favoriten gehören müssen. Wie auch Wishbone Ash, da auf „Cursed!“ der ‚Warrior‘ sein Schwert eben noch nicht weggelegt hat. So entwickelt sich das Album zu einer echten Überraschung, da, wie eingangs erläutert, der erste Eindruck eben täuscht.
Bewertung: 11/15 Punkten
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