Zombi – Liquid Crystal (EP)
(30:56, Vinyl, Digital, Relapse Records, 2021)
Zombi ist der Name einer aus Pittsburgh, Pennsylvania stammenden Formation, die sich dem instrumentalen Prog synthetischer Spielart verschrieben hat. Und “Liquid Crystal” der Titel ihrer neuesten EP.
“Liquid Crystal”, das ist gut eine halbe Stunde kosmischen Synthie Progs, der sich musikalisch zwischen Tangerine Dream, Vangelis, Pink Floyd und Alan Parsons Project bewegt. Musik, die so dicht und vielschichtig ist, dass man kaum glauben kann, dass bei ihrer Entstehung nur zwei Musiker am Werke waren, nämlich Steve Moore (Gitarre, Bass, Synthesizer) sowie Schlagzeuger A.E. Paterra. Denn vor allem in den tiefen Frequenzen klingt “Liquid Crystal” so voluminös, dass man ein ganzes kollektiv dahinter vermuten könnte.
Möchte man die Musik des Duos umschreiben, so ist es ratsam, das stimmungsvolle Cover-Artwork aus der Hand von Kane Banner heranzuziehen. Denn die durch die Lüfte schwebenden Stachelrochen können stellvertretend für die Stimmung des Albums stehen: majestätische und anmutige Geschöpfe, die sowohl eine tiefe Ruhe als auch eine unterschwellige Bedrohung heraufbeschwören.
Und so scheinen vor allem die beiden ersten Stücke ‘Mangler’ und “Chant’ den Anflug der Stingrays zu beschreiben, indem hypnotische Stimmungen erzeugt werden, die sich immer weiter steigern und verdichten. Es sind Stimmungen, die sich jedoch nicht auf ihrem Höhepunkt entladen, sondern die einfach abebben, ganz so, als sei der Schwarm Rochen an einem vorbeigezogen.
Es folgt mit ‘Liquid Crystal’ ein Song, der den Sound der Band um Weiten luftiger erscheinen lässt. Und einem spätestens mit dem floydigen Gast-Solo von Trans Am-Gitarrist Phil Manley das Gefühl gibt, als hätten die Rochen zum Landeanflug angesetzt. Es ist das Stück, dass trotz seiner nur knapp vierminütigen Dauer, dass vielleicht proggigste auf der EP ist.
Mit ‘Turning Pont’, heben die Rochen dann wieder ab, denn das mit über elf Minuten Spielzeit längste Stück der Platte, folgt einem ähnlichen Muster, wie schon die beiden ersten Stücke, erweitert den Heavy Space Prog der US-Amerikaner jedoch um Stilelemente aus Post Rock und Drone Metal.
Das abschließende ‘Black Forest’ entspricht dann dem Abschied der majestätischen Meerestiere, denn die Kombination aus treibenden Rhythmen und traumwandlerischen Gitarrensounds lässt den Schwarm langsam aber sicher in die weite Ferne gleiten.
Ein Album, wie aus einem Guss, das wunderbar als Begleitmusik zu einer Tierdoku laufen könnte.
Spannend, atemberaubend und anmutig schön.
Bewertung: 11/15 Punkte
Tracklist:
1. ‘Mangler’ (5:39)
2. ‘Chant’ (3:54)
3. ‘Liquid Crystal’ (3:50)
4. ‘Turning Points’ (11:18)
5. ‘Black Forest’ (6:15)
Besetzung:
Steve Moore (Gitarre, Bass, Synthesizer)
A.E. Paterra (Schlagzeug)
Gastmusiker:
Phil Manley (Gitarrensolo – Track 3)
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