Philipp Hager und Christian Büdel treiben seit sieben Jahren unter dem Pseudonym Zement ihr Unwesen. Das fränkische (Neo-) Krautrock Duo hatte seinen letzten Auftritt bei BetreutesProggen.de mit dem Live-Album “Schleifen“. Das Label Crazysane Records publiziert nun das dritte Studio Album “Rohstoff” – eine Dreiviertelstunde hypnotisierender Instrumentalmusik der beiden Krautfranken. Als Gast erscheint der Saxophonist Martin Pirner, der in den Stücken ‘Kleiner 3’ und ‘Zunder’ für zusätzliche Stimmung sorgt.
“Rohstoff” ist nicht nur das erste Album, das Zement beim Berliner Label Crazysane Records herausbringen. Es ist ebenfalls eine Veröffentlichung, die für einen weiterentwickelten Zement-Sound steht. Voller, eigenständiger, farbenfroher denn je zuvor präsentiert das Duo eine Klangwelt, die mehr nach Zement klingt als jedes Zement-Release davor.
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Die vorhergehenden Studioalben “Werk” und “Klinker” waren vorrangig von atmosphärisch-krautigem und häufig psychedelischem Minimalismus geprägt. Vergleiche mit Can oder Korb wurden hier gelegentlich gezogen. Indes waren die Veröffentlichungen zwischen den Alben wie die Mixtapes “Klinker auf XLR” oder “Unter Palmen” von einer sehr viel stärkeren Experimentierfreude definiert. Hier lebten sich Zement vor allem in Richtung der elektronischen Musik aus. Auf “Rohstoff” scheint es nun, als sei die Synthese der beiden Richtungen vollzogen worden.
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Die Stücke ‘Soil’ und ‘Entzücken’ erinnern noch am ehesten an den Klang der ersten beiden Zementalben. Auf den weiteren Liedern aber zeigen die beiden Franken ganz neue Seiten. Die bereits erwähnten Stücke ‘Zunder’ und ‘Kleiner 3’ erhalten nicht nur durch das Einwirken von Saxophonist Martin Pirner eine ordentliche Portion Jazz. Außerdem lassen Zement auf ihrem dritten Album eine Menge New Wave und Electronia Einflüsse in ihre Klangwelten einwirken.
Ohne Zweifel ist “Rohstoff” das vielseitigste und abwechslungsreichste Werk, das bisher aus dem Hause Zement kam. Farbenfroher denn je präsentiert sich das Duo, indem es voller Freude mit unterschiedlichen Klangspektren experimentiert. Und wer Lust auf ein etwas anderes Musikvideo hat, kann hier klicken und die scharfe Interpretation des Liedes ‘Entzücken’ beobachten, bei der die Musik tatsächlich nur eine hintergründige Rolle spielt.
Bewertung: 12/15 Punkte
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