(61:15, CD, digital, Hostile Media/Just For Kicks, 2021)
Eine Vollbedienung für Prog-Metal-Fans, das wird gleich anfangs klar, wenn sich das bombastische instrumentale Intro des Titelstücks entfaltet. Und wenn Bandboss und Gitarrist Graham Kean zum ersten Mal zeigt, aus was für Holz er geschnitzt ist. Eine recht edle Sorte nämlich, die mehr in die Richtung Vinnie Moore als z. B. John Petrucci geht. Also mit einem nicht besonders stark verzerrten, leicht näselnden und oft hellauf jubelnden Ton. Und einer Spielweise, die bei allem Riffing und durchaus vorhandenen Speed-Passagen vor allem auf Melodik setzt und daher Töne auch mal etwas länger hält, statt sofort weiter zu hasten.
Auf ‘Solipsism’ führen sich die Sänger Nathan Maxx (clean) und Andy Ennis (Growls; von der irischen Band Overoth) recht amtlich ein. ‘The Signal’ illustriert über Vocal Samples das Thema dieses (natürlich) Konzeptalbums:
(…) an album about the end of the world. (…) It tells the story of seven different poeple facing the end, how they process the event, what meaning or impact their lives have had.
‘Judgement’ türmt erhaben hohe, langsam einstürzende Riff-Wogen auf und bleibt generell getragen, wozu auch Shelley Weiss’ Violinenparts hervorragend passen. An ‘Throes Of Despair’ erfreut u.a. die bei all den teils doch etwas quietschig klingenden Synths bislang schmerzlich vermisste Orgel.
‘YP138’ ist dann so ein ‘Dave’s Gone Skiing’– oder ‘Erotomania’-Stück. Also eines, bei dem alle Instrumentalisten mal zeigen dürfen, was sie denn so drauf haben, auch Gastgitarrist Chris Brooks. Fein gemacht, aber jetzt wieder brav zurück an die Leine. Mit dem besonders melodischen ‘Absolution’ und dem versöhnlichen ‘Hymn Of Creation’ (inkl. ‘Cycle Of Rebirth’) findet die Lebensreise der Sieben wie auch ein generell beeindruckendes Prog-Metal-Album ein Ende.
Bewertung: 11/15 Punkten
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Surftipps zu The Vicious Head Society:
Big Cartel
Facebook
Twitter
Instagram
YouTube
Bandcamp
Spotify
Deezer
Apple Music
last.fm
ProgArchives
Wikipedia
Abbildung: The Vicious Head Society