(77:01, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2021)
Der Vorgang des Klonens stößt in unserer Gesellschaft noch immer auf wenig Gegenliebe. Ob dies ethisch und wissenschaftlich begründet ist, wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich beantwortet. Fakt ist jedoch, dass das Klonen bei vielen Menschen Ängste hervorruft. Auch in der Musik gibt es immer wieder Klone, sprich Bands, die eine identische musikalische DNA besitzen. Die Klone sind meist Bands, die klanglich und ästhetisch versuchen, ihren Idolen nachzueifern. Genau wie natürliche Klone, sprich eineiige Zwillinge, gehen diese Bands im Laufe ihrer Entwicklung meist Wege, auf welchen sie zu einem eigenständigen Sound finden. Dieser ist in einigen Fällen sogar überzeugender als jener des musikalischen Vorbilds. Doch auch beim musikalischen Klonen passieren immer wieder Unfälle, so dass Bands, trotz identischer musikalischer DNA, kaum überlebensfähig sind. Bands, die dem ersten Anschein nach alles in sich tragen, was den Charakter des Originals ausmacht, welche bei näherer Betrachtung jedoch nicht mehr als eine leblose Hülle sind, ein Körper, dem es an Seele und Charakter fehlt.
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Die aus dem coloradischen Boulder stammende Band Source ist genau solch ein Fall, denn klanglich und ästhetisch sind sie ein einhundertprozentiger Klon der US-Amerikanischen Band Tool . Doch wo andere Klone wie Soen, Trope oder Wheel durch ihre Entwicklung zu einem eigenständigen Sound gefunden haben, scheinen dem Trio aus den Rocky Mountains immer weiter die eigenen Lebensgeister zu entschwinden.
Denn obwohl schon das 2016er Debüt “Return To Nothing” und dessen 2019er Nachfolger “Totality” die musikalische Eigenständigkeit vermissen ließen, haben sich Source mit ihrem neuesten Werk “Ethereal Self” noch weiter dem Sound von Maynard James Keenan, Adam Jones, Danny Carey und Justin Chancellor angepasst.
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Hehr waren die Ziele des Sängers und Gitarristen Ben Gleason und seiner Mitstreiter, denn sie hatten zum Ziel, eine Einheit zwischen physischem und himmlischem Selbst zu formen. Geist und Materie zu erforschen, um alle, die zuhören, dazu einzuladen, einen tieferen Sinn für die Wahrheit in ihrem Leben zu suchen.
This album is about forming unity between our physical and cosmic, or ethereal selves. It is an exploration of mind and matter inviting all who listen to search for a deeper sense of truth in their lives.
Es ist eine Einladung, die man gerne annehmen würde, aber auch schnell wieder ablehnen muss, da es einem schwerfallen kann, beim Hören des Albums bei der Stange zu bleiben, geschweige denn sich auf die Intention der Künstler einzulassen. Grund hierfür ist nicht nur die drucklose wie wenig dynamische (Eigen-)Produktion des Albums, sondern vor allem die fehlende künstlerische Inspiration sowie die Ideenlosigkeit der Musiker. Und so hilft es auch nicht, dass Frontmann Benjamin Gleason, Schlagzeuger Justin Mirarck und Bassist Jake Demarco allesamt ihr musikalisches Handwerk beherrschen.
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Denn wie gesagt, die zugrundeliegende musikalische DNA des Albums ist zwar in Ordnung, doch über wahre Lebensgeister verfügt “Ethereal Self” leider nicht.
Wertung: 5/15 (FF 5, KR 4-11)
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Tracklist:
1. ‘Ethereal Self’ (9:19)
2. ‘My Encumbrance’ (7:03)
3. ‘Nakatapurcinalick’ (1:02)
4. ‘The Insipidness’ (4:53)
5. ‘False Prophet’ (7:20)
6. ‘Movements’ (9:15)
7. ‘Origin’ (5:18)
8. ‘The Goddess Death’ (9:23)
9. ‘Paper Tiger’ (8:36)
10. ‘Larva’ (0:57)
11. ‘Pupa’ (13:55)
Besetzung:
Benjamin Gleason (Gesang, Gitarren, Keyboards)
Justin Mirarck (Schlagzeug)
Jake Demarco (Bass)
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