(60:04, CD, Vinyl, Digital, Erased Tapes/Indigo, 2021)
Von der Großstadt zurück aufs Land. Von Berlin, wo Masayoshi Fujita dreizehn Jahre lang lebte und wirkte, ins japanische Bergdorf Kami-chô. Und eben diese Ruhe und Ausgeglichenheit, die ihn hier empfangen hat, ist nun auch auf seinem aktuellen Album präsent. Und das, obwohl „Bird Ambience“ eigentlich noch zu großen Teilen in Berlin entstanden ist. Das Vibraphon, Fujitas bisheriges Hauptinstrument, das vor allem seine letzte Albumtrilogie „Stories“, „Apologues“ und „Book Of Life“ prägte, tauschte er gegen die ähnlich zu spielende Marimba ein, die jedoch ein reichhaltigeres Klangspektrum vorweisen kann. Hiermit entwarf er nicht nur am Rande zur absoluten Stille flanierende Stillleben, sondern ließ sich von dem Kanso-Prinzip der japanischen Wabi-Sabi-Lehre beeinflussen, bei dem jedem Ton die Zeit gelassen wird, sich zur vollen Schönheit zu entfalten.
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So wirkt „Bird Ambience“ erhaben, aber auch seltsam gedämpft und abwartend. Man ertappt sich dabei, auf jeden nachfolgenden Ton zu warten. Der irgendwann kommt. Oder auch nicht. Was die Suspense unweigerlich bis zum Zerreißen erhöht. Dezente Electronica treffen dabei auf Field Recordings und Ambient, wobei im sentimentalen ‚Miyama Na Kitsune‘ dann doch noch einmal kurz ein Vibraphon hindurchblitzt.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Erased Tapes