(1:00:00, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2021)
“Not Everybody Makes It” ist das jüngste Werk des Multi-Instrumentalisten und Noise-Masterminds Mark Solotroff, der u.a. als Gründungsmitglied der Heavy Electronic Band Bloodyminded und der Doom-Metal- bzw. Post-Punk-Gruppe Anatomy Of Habit bekannt ist. Darüber hinaus war Solotroff in den vergangenen 35 Jahren immer wieder bei verschiedenen Projekten als Analog-Synthy-Wizard tätig
Kennt man das Schaffen des Künstlers oder hat man sich zumindest einmal kurz mit diesem beschäftigt, so ist man schon ein klein wenig verwundert, wenn man “Not Everybody Makes It” zum ersten Mal hört, denn für Solotroff-Verhältnisse geht dieser auf seiner neuesten Scheibe sehr zurückhaltend zur Sache, ja fast schon gezügelt.
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Denn bei den sechs allesamt exakt zehnminütigen Klangkollagen seines neuesten Outputs handelt es sich um elektronisch-ambiente Musik, die am ehesten mit dem Wörtchen meditativ beschrieben werden kann. Allerdings sind seine Stücke nur vordergründig entspannend, denn sie transportieren, mal unterschwellig, mal offensichtlich, durchweg ein Gefühl von Beklemmung und Isolation. Es ist eine spannende Umsetzung des Themas der Entfremdung, das durch die starke digitale Fragmentierung unserer Gesellschaft verursacht wird. Ein Thema, das zuletzt durch die andauernde Pandemie nur noch an Bedeutung gewann, so dass “Not Everybody Makes It” von Solotroff als als klangliche Elegie auf die unzähligen Verluste erdacht worden ist, die so viele Menschen in der jüngsten Vergangenheit erlitten haben. Denn die auf dem Album durchaus vorhandenen Melodien sind für den Hörer kaum noch fassbar, ganz so wie die Welt, die uns immer mehr aus den Händen zu gleiten scheint. Sie haben eine Schönheit, die nur noch in den Texturen der abstrakten Klanggemälde vorhanden ist und schwer zu fassen ist.
“Not Everybody Makes It” ist ein Album, das aufgrund seiner Ungemütlichkeit nicht einfach zu verdauen ist, in seiner thematischen Umsetzung jedoch als gelungen bezeichnet werden kann. Klangkunst, die zum Bewundern einlädt, nicht zum Schwelgen.
Bewertung: 8/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Charged Matter (The Problem From The Inside)’ (10:00)
2. ‘Suffering Sun (Barren Winter)’ (10:00)
3. ‘The Chaos Of Objects (Tell Her To Follow Me)’ (10:00)
4. ‘Spatial Unrest (Irresistible Belief)’ (10:00)
5. ‘Attention To Self (Compel Your Flesh)’ (10:00)
6. ‘Return To Pleasure (Body Into Voice)’ (10:00)
Besetzung:
Mark Solotroff
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