Lantlôs – Wildhund
(51:28, CD, Vinyl, Digital, Prophecy Productions/Soulfood, 2021)
Mit der kollabierenden Power des Black Metals spielen Lantlôs auf ihrem fünften (!) Album dann doch die schönsten Popsongs, seit es eben so etwas wie Black Metal gibt.
Ganze sieben Jahre nach dem epochalen Werk „Melting Sun“, auf dem sich Schlagzeuger Felix Wylezik empfahl und das vorher nur von Multiinstrumentalist Markus Siegenhort geleitete Einmannensemble zum Duo aufpimpte, kommt Lantlôs einmal mehr mit einer dezenten Kurskorrektur.
Ausufernde Longtracks sowie Extrem-Vocals gehören der Vergangenheit an, das einzige Relikt aus vergangenen Tagen sind die blackmetallisch lärmenden Gitarren, die den Songs, und hierbei handelt es sich wirklich und wahrhaftig um “Songs”, eine harsche und eisige Kruste auferlegen. Doch darunter wabert und pulsiert es farbenfroh, ja, fast schon freundlich. Der „Wildhund“ gibt sich überhaupt nicht so ungezähmt wie befürchtet, Black Gaze verschwimmt mit Post Pop und Prog Rock – alles Single-kompatibel und überschaubar. Gingen Projekte wie Asia oder (die popaffinen) Yes einmal mit der Idee schwanger, dem Black Metal Tribut zu zollen, würde das eventuell gerade so klingen.
Bewertung: 11/15 Punkten
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