(60:46, CD, digital, Atkinsong Productions, LLC / Just for Kicks, 2021)
Fans des melodischen, gerne auch mal recht bombastisch gestalteten Symphonic Progs dürften viel Freude an diesem Album finden. Diese amerikanische Formation kann hier auf voller Länge überzeugen und wird so hoffentlich mit ihrem dritten Album aus dem reinen Insiderstatus herauskommen können, denn „The Uncrowned King Act 1“ hat in der Tat das Zeug dazu, der Band die Möglichkeit zu geben, sich in der Prog-Szene auch außerhalb der USA zu etablieren.
Zeit also, die Band mal etwas näher vorzustellen. Die Besetzungsliste liest sich wie folgt:
Beau West – lead vocals
Shane Atkinson – keyboards / theremin / drums / percussion / vocals / sound design
James Atkinson – lead guitar
John Rose – rhythm guitar / classical guitar / acoustic guitar / lead guitar
Ben Young – bass guitar
Als Gäste:
Poem Atkinson – voice
Matt Harrell – 12-string guitar
Mike Priebe – additional background vocals
The Charles Heimermann Chorale
The Adriatic Sea – sea organ.
Gründer und Kopf dieser Formation ist Shane Atkinson, der bereits lange in der Musikbranche tätig war, dann Ende der 90er eine Pause einlegte, um sich danach mit vielen Ideen, die sich in der Zwischenzeit angesammelt hatten, selbst zu reaktivieren. Ein entscheidender Faktor für das Zustandekommen von Evership war ein Treffen mit Sänger Beau West. 2016 wurde Evership schließlich gegründet und schnell folgte das titellose Debütalbum, das das Duo mit einigen Gastmusikern einspielte. Zwei Jahre später „II“, das bereits in der gleichen Besetzung wie das vorliegende Album eingespielt wurde, aus dem Duo wurde also ein festes Band Line-up. Die sieben Titel des aktuellen Albums wurden allesamt von Shane Atkinson komponiert, ebenso zeichnet er verantwortlich für Arrangements, Orchestration und Texte. Das auf zwei Teile ausgerichtete Konzept basiert auf dem Buch „The Uncrowned King“ von Harold Bell Wright aus dem Jahr 1910.
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Der in drei Sektionen aufgeteilte Zehnminüter ‚The Pilgrimage‘ zeigt gleich, worum es bei Evership geht, nämlich um teils bombastischen, Keyboard-betonten Symphonic Prog mit markantem Gesang. Auf das breitflächige Keyboard-Intro, das sich sicherlich auch bestens als Start für einen gelungenen Live Auftritt eignet, folgt ein Gesangspart, der gleich an Yes erinnert, zumal für zwei Sekunden der Eindruck erweckt wird, jetzt werde ‚Machine Messiah‘ angespielt, doch da bekommen sie schnell die Kurve. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Yes oder Glass Hammer in der Davison– Periode lässt sich aber nicht leugnen, was sicherlich auch am Gesang von Beau West liegt. Er ist nicht selten in den höheren Bereichen unterwegs, zeigt sich dort aber ausgesprochen stabil und kann als stimmsicherer Frontmann ebenfalls dazu beitragen, dass dieses Album punktet.
Dass die Tasteninstrumente den Sound von Evership wesentlich bestimmen, dürfte nicht verwundern. Doch das bedeutet nicht, dass die Gitarre völlig in den Hintergrund gedrängt wird, vielmehr werden auch von den beiden Gitarristen feine Akzente gesetzt. Ihre Art von Symphonic Prog ist sehr melodisch, einige Gesangslinien haben durchaus Wiedererkennungswert. In den pompösen Momenten erinnern sie an Bands wie Glass Hammer oder Magellan, doch sie können auch mit sehr gelungenen ruhigen Momenten aufwarten. Sehr schön ist beispielsweise das vergleichsweise kurze ‚The Voice of the Evening Wind‘, auf dem der weibliche Gesangspart einen gelungenen Gegenpol abgibt.
Starkes Album, und der Genre-Fan darf sich auf eine hoffentlich genauso gut gelungene Fortsetzung freuen. Tendenz zu 12 Punkten.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)
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Abbildungen: Evership