(41:10, CD, Seacrest Oy/Just for Kicks, 2021)
So ist das mit The Samurai Of Prog, musikalische Pausen sind Luxus und diesen kann und will man sich nicht leisten. So folgt weiterhin in kürzesten Abständen eine Veröffentlichung nach der anderen. Wenn dadurch die Qualität der Alben nicht leidet, kann und sollte man das einfach ohne großes Murren hinnehmen. Bislang bremst auch kein Mangel an Kreativität und Ideen die drei Urväter der Formation Marco Bernard, Steve Unruh und Kimmo Pörsti. Routiniert verstehen sie es immer wieder die richtigen Geschichten zu finden und gleichfalls die einfallsreichsten Komponisten und Musiker um sich zu versammeln. Welch Überraschung, dieses Rezept geht tatsächlich auch beim jüngsten Album „The Lady And The Lion And Other Grimm Tales 1” auf.

Unter der erneut rekrutierten Vielzahl von Gastmusikern tummeln sich diesmal mit Bart Schwertmann (Gesang) und dem Keyboarder Ton Scherpenzeel gleich zwei Vertreter der niederländischen Kultband Kayak. Natürlich sind es nicht nur diese beiden, die für den gewohnt exzellenten Progressive Rock stehen. Für das aktuelle Album, sowie für den bereits angekündigten und in den nächsten Wochen zu erwartenden Nachfolger „The White Snake And Other Grimm Tales 2“ standen die Märchen der Gebrüder Grimm Pate. Sicherlich nicht nur thematisch eine gute Basis für gut 40 Minuten besten Retro Progs mit vielen klassischen und folkigen aber auch leicht jazzigen Einlagen. Wenn man, wie bei The Samurai Of Prog oder bei Bernard & Pörsti üblich, immer auf versierte Musiker zugreifen kann, eröffnet dieses natürlich die Gelegenheit für ein breites Spektrum an Soli und Instrumentalpassagen, gepaart mit zumeist ausgesprochen guten Kompositionen und Arrangements. Und genau das gilt auch für dieses Album. Das Konzept geht voll und ganz auf und wird besonders diejenigen begeistern, die diese Art des musikalischen Stilmix mögen und ein Faible für melodische, eingängige aber dennoch anspruchsvolle Songstrukturen entwickelt haben. An dieser Stelle wurde bereits eine Vielzahl Alben der drei Künstler eingehend betrachtet und abschließend durchgehend mit viel Lob und Anerkennung bedacht. Dennoch gibt es natürlich eine Kehrseite der Medaille, sollte diese scheinbar ungebremste Kreativitätsphase der drei weiter anhalten, so ist zwar nicht mit einem Qualitätsverlust aber möglicherweise mit einem gewissen Sättigungsgrad der Fans zu rechnen. Das wäre für alle Beteiligten selbstverständlich nicht wünschenswert. Bleibt abzuwarten was sich in nächster Zeit abzeichnen wird.

Wie beschrieben bekommt man bei The Samurai Of Prog das was man erwartet, dieses betrifft auch die aufwendige Gestaltung des Artworks. Erneut durften Nele Diel und Ed Unitsky Hand anlegen. Bunt, märchenhaft und wie immer liebevoll auf die spezielle Thematik des Albums abgestimmt, erhielt das aktuelle Album das passende Design. Nur am Rande bemerkt und für die wachsende Vinyl-Gemeinde vielleicht ein kleiner Wermutstropfen, „The Lady And The Lion And Other Grimm Tales 1” ist leider nur als CD in Form eines Digipacks erhältlich.

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Weitere Informationen

Wie gewohnt liefert das Trio Kimmo Pörsti, Steve Unruh und Marco Bernard, besser bekannt als The Samurai of Prog, auch 2021 ein weiteres sehr schönes, folkig – klassisches Retro Prog Album ab. Für Fans ein unbedingtes Muss, für Liebhaber des eingängigen Progressive Rocks ein wohlgemeintes und empfehlendes Kann.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 11, JM 12, HR 12)

Line-up:
– Marco Bernard / Basses
– Kimmo Pörsti (Mist Season) / Drums, Percussion
– Steve Unruh (Resistor, UPF) / Vocals, Violins, Flute, Guitars

Gastmusiker:
– David Myers / Grand Piano
– Octavio Stampàlia (Jinetes Negros) / Keyboards
– Alessandro Di Benedetti (Mad Crayon, Inner Prospekt) / Keyboards
– Ton Scherpenzeel (Kayak, Camel) / Keyboards
– Jaime Rosas / Keyboards
– Carmine Capasso (Inner Prospekt) / Electric Guitar
– Cam Blokland (Southern Empire) / Guitar
– Kari Riihimaki / Guitar
– Rafael Pacha / Guitar
– Valerie Gracious (Phideaux) / Vocals
– Marcelo Ezcurra (Jinetes Negros) / Vocals
– Bart Schwertmann (Kayak) / Vocals
– Marc Papeghin / French Horn, Trumpet