(55:18, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2021)
“Jazz From Hell” gehört sicherlich zu den anstrengenden Alben aus dem großen Zappa-Ouevre, doch wie sieht es nun mit dem Funk aus der Hölle aus, den uns nonchalant die Münchener Formation Schizofrantik anbietet?
Nun ja, in gewisser Weise durchaus zugänglicher, trotzdem immer noch sehr verquer und – der Albumtitel verspricht es – eben mächtig funky. Der kreative Kopf Martin Mayrhofer (der früher mal bei Panzerballett in die Saiten griff) und seine Mitstreiter geben nicht nur dem Funk gehörig höllisches Feuer unter dem Hintern. Sondern hier kommen allerlei Bestandteile aus Jazz Rock, Avantgarde, Progressive Rock und Metal zu ihrem abgedrehten Recht.
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Alleine der Opener ‘Where The Streets Have Names’ (schönen humorigen Gruß beim Titel an U2) vereint so viel kreativen Überschwang, wofür andere Bands komplette Alben benötigen. Doch haben Schizofrantik noch solch einem fulminanten Beginn eben nicht ihr ganzen Pulver verschossen, vielmehr können auch die anderen Titel mit jede Menge Überraschungen und nicht gerade alltäglichen Ideen Misch-Masch punkten. Okay, das folgende, sehr abstrakte ‘Sinewave Generated Chaos’ weckt gewisse Erinnerungen an Zappa’s “Jazz From Hell”, doch anschließend wird es wieder konkreter.
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Hinzu kommt, dass sich das Quartett Martin Mayrhofer (Gitarre), Marco Osmajic (Bass), Henning Lubben (Keyboards) und Christian Schichtl (Schlagzeug) noch mit diversen Gastmusiker verstärkt. Während Marco Minnemann den verschachtelten Titelsong mit seinem filigranen Schlagzeuspiel verfeinert, setzt sich das Bläsertrio Thorben Schütt (Posaune), Raphael Huber (Saxophon) und Julian Hesse (Trompete) mehrfach gekonnt in Szene.
Das ist auf Dauer sicherlich keine einfache Kost, aber mit so viel Spielfreude und einnehmenden Elan umgesetzt, dass man nicht jegliche Komplexität sofort wahrnimmt und sich voller Begeisterung mitreißen lässt.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, KS 12)
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