Portico Quartet – Terrain
(38:47, CD, Vinyl, Download, Gondwana Records, 2021)
Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy sprach in Bezug der Trauer und des Verlustes in Zeiten der Pandemie von ‚einem Portal, einem Tor zwischen einer Welt und der nächsten‘. Gefangen in eben dieser Pandemie kreierte das Portico Quartet dann auch die vielleicht melancholischste, nachdenklichste und auch schönste Musik ihrer Karriere. Reduziert auf die Rumpfbesetzung, bestehend aus Duncan Bellamy (Drums, Bass, Hang) und Jack Wyllie (Sax, Synths), entwarf das einstige Quartett überaus lange Tracks (mit einem Zwanzigminüter und zwei Zehnminütern gibt sich „Terrain“ überaus Vinyl-freundlich) zwischen Minimal Music, Ambient und Weltmusik, die gerade bezüglich ihrer Länge einen transzendent-spirituellen Sog erzeugen.
Langsam schält sich via Hang, dem klanglichen Wahrzeichen des Quartetts (das hier doch nur ein Duo ist) ‚Terrain I‘ aus dem Nichts, Saxophon und Strings erden nach und nach den sicher nicht unabsichtlichen Höhenflug, derweil die Grundstimmung im gedämpften Zustand verharrt. Floating Points entwarf mit Pharao Sanders und dem London Symphony Orchestra gerade eben eine ähnliche Szenerie großzügig ausgestatteter Soundscapes. Was wirklich mit diesen Zeiten zu tun hat.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, KR 12)
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