(57:15, CD, Digital, We Låve Rock Music/ Crime Records, 2021)
Wer kennt ihn nicht den britischen Neo Progger und Keyboarder Clive Nolan und sein Wirken bei Arena, Shadowland und Pendragon. Als Solist, Bandmitglied oder Unterstützer diverser Projekte steht er für eine endlos scheinende Liste an Veröffentlichungen. Wie für viele war 2021 für Nolan die Zeit reif, ein weiteres Album zu veröffentlichen. Sein aktuelles Werk, mit dem Titel „Song Of The Wildlands“, zählt nicht unerwartet zu den progressiv, symphonischen Werken und weist einen erheblichen Anteil an Pathos auf. Überraschend ist das wie gesagt nicht, denn rückblickend betrachtet zeigte der Keyboarder auf seinen bisherigen Solopfaden schon des Öfteren eine erkennbare Vorliebe für dieses Genre. Es versteht sich fast von selbst, dass Nolan eine große Anzahl von Künstlern um sich versammelt, darunter vier Solisten, einen internationalen 200-Stimmen-Chor und eine Rockband, was am Ende zu einem beeindruckenden musikalischen Erlebnis führt.
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Das Album basiert auf einem der wichtigsten Epen altenglischer Literatur, gemeint ist das angelsächsische Werk “Beowulf”. Dem ein oder anderen dürfte vielleicht eine der Kinoverfilmungen geläufig sein. Beowulf (vermutl. altengl. für Bienen-Wolf) ist ein frühmittelalterliches episches Heldengedicht in angelsächsischen Stabreimen. Mit seinen über 3000 Versen gehört es wohl zu den bedeutendsten Einzelwerken angelsächsischer Sprache. Entstanden sein dürfte das Epos nach dem Jahr 700 und es spielt in der Zeit vor 600 nach Christus in Skandinavien. Der Hauptprotagonist Beowulf zieht mit seinen Gefährten aus, um erfolgreich gegen Ungeheuer und einen Drachen zu kämpfen und zu siegen, um am Ende dann doch tödlich verletzt zu werden.
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Clive Nolan und seiner großen Besetzung gelingt es, aus diesem Epos mit dem nötigen Pathos ein progressiv, folkorientiertes Gesamtwerk entstehen zulassen. Trotz aller Dramatik und all den abenteuerlichen Erlebnissen bleibt das Album auf einem melodisch hohen und lebendig eingängigen Niveau. Hektische oder gar metallische Passagen finden hier nicht und wenn überhaupt nur absolut untergeordnet statt. Ross “The Boss” Andrew erfüllt seine Rolle als Narrator perfekt, durchgehend sorgt er für die gewünschte Dramatik, sowie die unterschiedlichsten Momente und Stimmungsbilder. Neben der gelungenen musikalischen Umsetzung besticht das Album besonders durch den Gesang und das nicht nur weil die sympathische Magenta-Frontfrau Christina Booth einen der weiblichen Gesangsparts übernommen hat. Wer sich für alte Heldengedichte, Sagen und ähnlich historisch Spannendes im progressiv, folkrockigen Gewand erwärmen kann und dazu noch eine exzellente Darbietung zu schätzen weiß, sollte sich Clive Nolans aktuelle Veröffentlichung einmal näher zu Gehör bringen. Wer sich für das Album interessiert, dem stehen ab Anfang September 2021 folgende Varianten zur Verfügung: Earbook (2 CDs, DVD & Blu-ray), Gatefold Double LP, Limited Gatefold Blood Red Double LP (300 pcs.) und natürlich ein Digital Download.
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Wer einem Mix aus traditioneller, orchestraler und progressiver Rockmusik aus der Zeit der Drachen, Ungeheuer und Helden etwas abgewinnen kann, für den hat der Brite Clive Nolan mit seinem neuesten Werk „Song Of The Wildlands“ Passendes zu bieten. Durchgehend melodische Songs und Gesang auf hohem Niveau, vereint mit einem guten Schuss Neo Prog laden zu dieser hörenswerten Reise in das Reich der Heldengeschichten ein.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 10, HR 11)
Line-up:
Clive Nolan (Shadowland, Arena, Pendragon, Caamora) – Orchestration, Keyboards und Programming
Vicki Swan – Nyckelharpa
Mark Westwood (Shadowland, Caamora) – Electric Guitar
Stig André Clason – Acoustic Guitar
Arnfinn Isaksen – Bass Guitar
Scott Higham (Pendragon) – Drums
Geir Johansen – Extra Percussion
Birgitte Njå – Lur
Morten Clason – Flute
Ross Andrews – Narrator
Ryan Morgan – Vocals (Beowulf)
Christina Booth (Magenta) – Vocals (Tyra)
Gemma Ashley – Vocals (Solveig)
Natalie Barnett – Vocals (Freja)
Ensemble Anonym – Plainchant
The “Wildland Warriors Choir” – Choir
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Wikipedia Clive Nolan
Abbildungen: Clive Nolan/ Crime Records