(56:07, Download / CD, Foghorn Records / Bandcamp, 2021)
Eigentlich hätte man es ahnen können. Ein einzelner Mensch kann nicht an so vielen Projekten beteiligt sein, so viele großartige Songs schreiben und dazu noch eine waschechte Sex-Drugs & Rock’n’Roll Biographie durchlebt haben – Zumindest nicht in einem Leben. Aber jetzt wissen wir es. Steve Kilbey, der Kopf der Aussie-Institution The Church, kommt aus der Zukunft und ist sozusagen im Hier und Jetzt gestrandet. Man beachte hierzu die eingebetteten Videos.
Mit im Gepäck hat er das Album “Jupiter 13”, das offiziell 2020 in Zusammenarbeit mit Martin Kennedy (vermutlich auch ein Zeitreisender) entstanden sein soll. Möglicherweise entstand es aber auch ein einer Zukunft, die aufgrund der Ereignisse auf “Jupiter 13” nicht mehr existiert. Dass wir, die gebeutelte Menschheit im Jahr 2021, “Jupiter 13” hören dürfen, darf man als großen Glücksfall bezeichnen. Denn das Werk entführt uns in akustische Sphären, in denen Bowie, Pink Floyd, Hawkwind, diverse Shoe-gazer und Perry Rhodan eine gemeinsame Seance abhalten. Was kann es bei der derzeitigen Tristesse besseres geben?
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“Jupiter 13” ist eine Traumreise in das schmerzlich vermisste und doch vertraute Unbekannte. Kein Bundeslockdown wird die Reisegruppe stoppen. Auch das Drogendezernat kann nur konsterniert dem entschwindenden Spaceshuttle nachsehen.
War schon das Vorgänger Album “Glow And Fade” ein Sahneschnittchen, so können die beiden Herren insbesondere beim fast zehnminütigen Titelstück, der watteweichen Ballade ‘Holiday’ und dem psychedelischen ‘Liquore Comfits’ ihren eigenen Standard untermauern. Fans von The Church werden sich zudem stellenweise an deren Meisterwerk “Priest = Aura” erinnert fühlen.
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Derzeit ist “Jupiter 13” nur in digitaler Form und CD erhältlich. Die Pre-Order-Phase für die amtliche Doppel-LP auf splatter orange Vinyl läuft noch bis zum 7. Mai auf dem Crowdfunding-Portal Qrates.
Bewertung: 12/15 Punkten
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