Hans Hjelm – Factory Reset
(35:18, CD, Vinyl, Digital, Kungens Ljud & Bild (Eigenproduktion) / Trust No One Recordings, 2021)
„Use stereo headphones. Take a deep breath and start to relax…“. Diese auf dem Album zu findende Gebrauchsanweisung ist zum Verständnis von „Factory Reset“, dem Solo-Debüt von Kungens Män– und Automatism-Gitarrist Hans Hjelm, nicht unbedingt notwendig, tut aber auch nicht weh. Wie die Musik des Musikers, die – in ihrer offiziellen Bezugnahme auf Inspirationen von Depeche Mode bis Michael Rother – auch nicht weh tut.
„Factory Reset“ könnte als Muzak für den gemeinen Proggie beschrieben werden, der mal Erholung vom anstrengenden Geschwurbel seiner Leidenschaft sucht, diese aber eben nicht im Mainstream finden möchte. Hier spielt der Meister immerhin noch alles selbst. Bis auf das Schlagzeug, das kommt nämlich von Jesper Skarin (Gösta Berlings Saga).
Die sechs hier enthaltenen instrumentalen Stillleben (wobei “still” hier sogar wirklich zutrifft, wird es doch nur seltenst ein wenig lauter, wie beispielsweise auf ‚Light Turns Red‘) schwelgen in flächigen, hauptsächlich Vintage-klingenden Synthesizerflächen, welche die Basis für gar liebliche Gitarrenmotive am Rand zu Ricky King’scher Melancholie bilden. So flaniert Hans Hjelm ganz unaufgeregt und, seinem Motto getreu, überaus relaxt zwischen Eighties Synthiepop, Ashra-Krautrock und Kaufhausmuzak für den ganz speziellen Kaufrausch.
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 8-11)
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