(40:01, CD, digital, Eigenproduktion, 2021)
Bei der Formation Ghost Echo handelt es sich um ein niederländisches Duo, das gerade mal erst seit einem Jahr unter diesem Namen firmiert und nun schon den ersten gemeinsamen Output vorlegt. Kurz und bündig, 40 Minuten gefüllt mit acht Songs mit Spielzeiten zwischen zwei und sieben Minuten. Gut auf den Punkt gebracht und ein deutliches Statement der beiden Musiker, die sich die Arbeit auf dem Album teilen. Wobei meist nicht ersichtlich wird, wer nun was genau beisteuert. Doch eines ist klar: für den prägnanten, angenehmen Gesang zeichnet Karel Witte verantwortlich – ein charakteristisches Merkmal dieses Albums.
Die Aufgabenverteilung liest sich wie folgt:
Remy de Wal – piano / synthesizers / electric piano / lead and rhythm guitars / e-bowed guitar / background vocals
Karel Witte – vocals / synthesizers /electric piano / guitars / programming.
Keine Rede also von Schlagzeug, denn der Rhythmus ist hier programmiert, was aber offensichtlich zur musikalischen Ausrichtung gehört, denn Ghost Echo sind nur ausschnittsweise im Prog-Bereich zu orten. Vielmehr bieten sie eine hörenswerte Mischung aus Synthie Pop, Art Pop und Progressive Rock. Dazu passen dann auch die Trip-Hop-Beats.
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Somit wird man auf der einen Seite an Bands wie Depeche Mode oder Tears for Fears erinnert, aber auch die aktuelle Seite von Steven Wilson kommt in den Sinn. Meist bestimmen die Tasteninstrumente die Atmosphäre, wobei die Gitarre dann aber gelegentlich auf sich aufmerksam macht. So beispielsweise im knapp fünfminütigen Opener ‚Black Era‘ – im Booklet wird in diesem Fall dann auch klargestellt, wer für die insgesamt drei Soli auf diesem Stück zuständig ist. Unter anderem ist ein „freak guitar solo“ dabei (von Mijnheer de Wal), das in der Tat durchaus beeindruckend ist. Sie können also nicht nur atmosphärische Tastensounds, die von sanfter Stimme begleitet werden, sondern auch mal mit flottem Gitarrenspiel ausbrechen. Es gibt zwar Passagen, da wirkt die Stimme nicht wirklich sicher, aber insgesamt weiß sie zu gefallen. Und die Beiden können auch mal wuchtig klingen, wie sie im letzten Song des Albums, dem knapp siebenminütigen ‚Pitfalls‘, in guter Prog-Manier zeigen können.
Wer sich für die oben beschriebene Mischung begeistern kann, sollte den jungen Niederländern mal eine Chance geben. Mal sehen, wie sie sich weiter entwickeln.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Ghost Echo