(50:32, CD, Digital, Gravity Dream Music/Just For Kicks, 2021)
Es war wohl wieder an der Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, dass der Brite Robin Armstrong alias Cosmograf auch zu Beginn des Jahres 2021 mit einem weiteren Album dabei ist. Nach „Mind Over Depth“ aus dem Jahr 2019 trägt der Nachfolger den vielsagenden Titel „Rattrapante“ – Uhrenliebhaber werden sofort wissen, um welches Thema es hier geht.
Denn unter einem Rattrapante- oder auch Schleppzeiger-Chronograph versteht man einen speziellen Zeitmesser, der das Stoppen auch von Zwischenzeiten ermöglicht. Das eröffnet dem Nutzer vielfältige Anwendungsbereiche, zum Beispiel bei Wettrennen, bei denen es ja häufig auf Zwischenzeitmessungen ankommt. Erforderlich dafür ist eine besondere Komplexität des Uhrwerks. Und genau um das Thema Zeit geht es bei Armstrongs aktuellen Album „Rattrapante“ – einer Sammlung von fünf Songs, die den Begriff Zeit von allen Seiten beleuchten: wir messen sie, vergeuden sie und wir leben mit ihr.
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Die Zeit steht (manchmal zu oft) im Mittelpunkt unseres Daseins, sie bestimmt unser Handeln und unsere Erinnerungen. Gegenüber früheren Cosmograf-Alben gibt es in der Umsetzung keine großen Überraschungen, so zieht Multiinstrumentalist Armstrong es erneut vor – und das sicherlich nicht aus Zeitgründen – den überwiegenden Part der Instrumentierung selber zu besorgen.
Dieses geschieht mit Ausnahme von Kyle Fenton, der die Drums bedient, Weitere nennenswerte Gastauftritte beziehen sich nur auf die Gesangs- und Sprachbeiträge für diese zeichnen Chrissy Mostyn vom Blackheart Orchestra und Tommy McNally verantwortlich.
Robin Armstrong ist bekannt für seine zumeist eingängigen Kompositionen, die im wesentlichen auf kräftiger, teils atmosphärischer Tastenarbeit basiert. Das ganze wird durch ordentliches Gitarrenspiel begleitet. Die Songs gehen zwar ganz gut ins Ohr, ein paar mehr Überraschungsmomente hätten dennoch nicht geschadet, um dem Album etwas mehr Effet und Dynamik zu verleihen. Das Armstrong bestens weiß wie Gehör-kompatibler Progressiv Rock geht, hatte er in der Vergangenheit bereits mehrfach mit seiner ausladenden und raumgreifenden Keyboardarbeit, sowie den eingestreuten Elektronik-Spielereien bewiesen. Diese Einschätzung trifft ebenso und ohne Umschweife auf sein jüngstes Werk zu.
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Cosmograf steht für eine gut organisierte Mixtur aus Neo-, Retro- und Art Rock. Nicht wirklich viel Neues. Dennoch dürfte auch „Rattrapante“, mit seinen weniger komplexen, dafür melodischeren Songstrukturen vor allem den Fans und die es werden wollen erneut eine Kaufentscheidung wert sein.
Bewertung: 9/15 Punkten (WE 8, HR 9)
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Abbildungen: Robin Armstrong/ Cosmograf