(40:25, CD, Vinyl, Digital, SnV, 2021)
In erster Linie kennt man Bernardo Lanzetti noch durch seine Tätigkeiten in den 70ern. Die von ihm in jener Zeit gegründeten Acqua Fragile feierten vor einigen Jahren mit “A New Chant” ein gelungenes Comeback. Doch vor allem ist er für seine kurze Zeit bei P.F.M. in Erinnerung geblieben. Schließlich hat er durch seine charakteristische “Meckerstimme” deren klangliches Erscheinungsbild entscheidend mitgeprägt. Doch auch in den 2000er Jahren blieb er der Prog_Szene treu und war u.a. bei Mangala Vallis oder bei verschiedenen Projekten von Cristiano Roversi zu hören.
Auf seinem Soloalbum “Horizontal Rain”, das über einen Zeitraum von mehreren Jahren entstand, vertraut er stilistisch auf gewisse Zutaten seiner progressive Vergangenheit, bleibt jedoch meist im anspruchsvollen Rockbereich mit deutlichem Retro-Charme verwurzelt. Gleichzeitig greift er auf diverse namhafte Gastmusiker, wie z.B. David Jackson, Tony Levin, David Cross, Jonathan Mover oder Derek Sherinian zurück, die seine Kompositionen instrumental verfeinern. Doch trotzdem die Gäste tatkräftige Unterstützung leisten, ordnen sich alle dem Gesamtkontext unter und sind so schmückendes, aber effektvolles Begleitwerk für den italienischen Sänger.
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Bestimmt wird das Album von knackigen Rock-Grooves, wo auch mal ein paar Bläsersätze (‘Heck Jack’) und weiblicher Backgroundgesang für eine andere Färbung sorgen. Weiterhin greift Lanzetti bisweilen auf leicht verzwirbelten Art Rock zurück, wobei das von David Jackson verfeinerte ‘Lanzhaiku’ nicht von ungefähr einen Charakter zeigt, der dezent auf Van der Graaf Generator verweist. Das leicht schräge ‘Genial!’ bzw. der groovige Titelsong vereinen harte Gitarren mit interessanten Gesangseskapaden. Auf der anderen Seite des stilistischen Spektrums steht die melancholische, von Streichern begleitete Ballade ‘Conventional’.
Schade nur, dass lediglich bei einem Titel, dem pathetisch-opernhaften ‘Ero un num ero’, auch mal die italienische Sprache zum Einsatz kommt. Da Lanzetti die englische Sprache jedoch akzentfrei beherrscht, gibt es gesanglich nichts zu meckern – sorry dieses Wortspiel war einfach unvermeidlich. Alles in allem ein abwechslungsreiches, facettenreiches Album, aufgewertet durch jede Menge Gastmusiker.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Beteiligt waren an diesem Album:
Bernardo Lanzetti – Gesang, akustische Gitarre, Mundharmonika, Programming
Alesia Baltach – Cello
Marco Brioschi – Trompete
Andrea Cervetto – Gitarre, Bass, Keyboards
Kim Chandler – Backing Vocals
Marco Colombo – Gitarre
David Cross – Violine
Tony Franklin – Bass
Pier Gonella – Gitarre
David Jackson – Saxophon, Flöte
Tony Levin – Stick
Dario Mazzoli – Bass
Sara Wilma Milani – Backing Vocals
Jonathan Mover – Schlagzeug
Carlo Napolitano – Posaune
Alex Polipo – Schlagzeug
Giancarlo Porro – Saxophon, Bläserarrangements
Derek Sherinian – Keyboards
Pier Vigolini – Keyboards
Franco Grandoni – Dirigent des Chors
Luisa Baiocco, Federica Bastianelli, Silvia Metelli, Michelle Rainone, Gabriele Santoni, Teo Tiburzi, Gabriele Serano – Chor
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Wikipedia (IT)
Abbildungen: Bernardo Lanzetti / SnV