(44:49, CD, Vinyl, Digital, Mute / PIAS, 2021)
Veränderung ist hier nicht Mittel zum Zweck, sondern zur Selbstfindung und –verwirklichung. Zwei Alben lang hat Louis Carnell verfremdete und gesampelte Stimmen über seine Soundscapes gelegt, nun verwendet er ‚richtige‘ Vocals für seine klangmalerischen Visionen. Diese kommen vorzugsweise von Haley Fohr (Circuit Des Yeux, Jackie Lynn).
Was den doch reichlich unterkühlten Klängen Carnells ein wenig Wärme zu spenden vermag. Während es sich sonst schön frösteln lässt, bei Industrial-Stillleben wie ‚Nearky God‘ oder dem mit Loops von Black Midi-Morgan Simpson veredelten ‚Lie Digging‘.
Und überhaupt sind hier der Gastbeiträge derer viele, darunter von KK Null, Matthew Bourne oder dem Saxophonisten Ben Vince. Dass die vom Protagonisten selbst eingesungenen Songs wie etwa ‚Winter Sun‘ oder ‚Form‘ schon David Sylvian’sche Züge tragen, ist einerseits dem dunklen Timbre seiner Stimme geschuldet. Und andererseits den bizarren Klanglandschaften, in welchem sich der Visionist nahezu schwerelos umherbewegt.
Bewertung: 11/15 Punkten
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