(53:01, CD, Eigenproduktion, 2021)
Fast fünf Jahre ist es her, dass “Grave New World, Part One” erschien. Das sowohl von Aldous Huxleys Brave New World als auch von Pink Floyds “The Final Cut” inspirierte Album war das Ergebnis des deutsch-kanadischen Projekts Huxley Would Approve. Und so ist es auch mit der am 12.04. erschienenen Fortsetzung “Grave New World, Part Two”, in der die Geschichte endlich weitererzählt wird.
Den kanadischen Teil bei Huxley Would Approve macht Joe Bolieiro aus, der für Texte, Konzept und Artwork zuständig ist. Den deutschen Teil repräsentiert Rainer Schneider, den man auch als Bassist und Sänger der Floyd-Coverband The Final Cut kennt. Schneider ist nicht nur der Komponist auf beiden Alben, sondern auch der (fast) alleinige Instrumentalist. Und sowohl auf “Part One” als auch auf “Part Two” ist man darüber erstaunt, dass hier keine komplette Band am Zuge ist.
Aufgrund der Verbindungen zu Roger Waters/Pink Floyd, klang “Grave New World, Part One” in Sound, Komposition und Gesang “The Final Cut” recht ähnlich, angereichert mit komplexeren, progressiven Arrangements und dem Meisterwerk ‘Flowers’, das Schneider in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Sängerin Judith Matthes-Schneider eingespielt hat und das auf einem ihrer Stücke beruht (mehr Infos zum Projekt und dem ersten Album gibt es auch im Bandinterview, das wir geführt haben!).
Nachdem uns das erste Album damals sehr beeindruckt hat, konnten wir das zweite kaum erwarten. Fünf Jahre hat es nun gedauert und es hat sich gelohnt! Das Konzept bleibt gleich, Schneider hat fast alles im Alleingang eingespielt und wieder klingt es wie eine ganze Band. Das instrumentale Intro ‘Blue Morpho Part Three (Eureka Moment)’ gab es als Demo-Teaser bereits vor einigen Jahren, jetzt hören wir die finale Version. Und im folgenden “Tomb Of The Unknown Soldier” hören wir sowohl Schneider als auch Judith Matthes-Schneider, die zu unserer Freude mit mehreren Gesangspart auf dem Album vertreten ist. Zusammen ergänzen die beiden sich und klingen einfach toll.
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Die Grundstimmung des Albums ist wieder relativ düster, die Floyd-/Waters-Einflüsse bleiben stark, aber auf “Part Two” wurde auch ein größerer Fokus auf härtere und vor allem rhytmisch komplexere Passagen gelegt. So kommt einem manchmal fast Dream Theater in den Sinn. Der Prog-metallische Anstrich steht dem Album. Gepaart mit dem verstärkten Einsatz von Judith Matthes-Schneiders Stimme hat “Part Two” trotz familiärer Elemente eine andere Grundatmosphäre – weniger traurig und verzweifelt, dafür aggressiver und gefährlicher.
Wie oben bereits erwähnt: Das Warten hat sich gelohnt! Huxley Would Approve – “Grave New World Part Two” knüpft an “Part One” an, entwickelt sich eigenständig weiter und ist nicht nur etwas für Floyd-Fans (für die aber ganz besonders). Dieses Album lässt den Hörer hoffen, dass es bis zum nächsten Release nicht noch einmal fünf Jahre dauert!
Bewertung: 11/15 Punkten
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