(50:19, CD, Digital, Bandcamp, 2021)
War das begeisternde 2018er Solowerk von Gleb Kolyadin, dem einen Teil des aus Sankt Petersburg kommenden Duos iamthemorning, noch hauptsächlich von sinfonischem Bombast und verspieltem Retro Prog geprägt, so setzt er mit “Water Movements” auf das komplette Kontrastprogramm.
Dabei verzichtet der russische Tastenvirtuose weiterhin vollständig auf namhafte Gastmusiker, einzig Produzent Vlad Avy ist bei einem Track an der Gitarre zu hören. So handelt es sich bei den 13 Instrumentalexkursionen hauptsächlich um reine Klavierstücke. Sie wurden in den Jahren 2015-2019 komponiert und im November letzten Jahres aufgenommen.
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Dabei offeriert Gleb Kolyadin keine stürmischen und virtuosen Tastenläufe. Vielmehr beherrschen sehr sachte und intime Tonfolgen seinen kammermusikalischen Kompositionsstil. Die lyrische Spielweise regt zum Nachdenken und Träumen an, die ganz wenigen Untermalungen an Synthesizer und Keyboards fügen sich komplett unterschwellig, nie offensiv ein. Das Album wird mehr von seiner zurückgenommenen Atmosphäre und fragilen Schönheit getragen, als dass hier der Tastenkünstler mit zu offensichtlichem spielerischem Können glänzen würde.
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Das mag zwar für manchen Hörer auf Dauer zu wenig spektakulär, eine Spur zu minimalistisch erscheinen. Doch die trefflich und sorgsam in Szene gesetzten besinnlichen Stimmungen, die langsam fließende Wellenbewegungen aufgreifen, geben dem reservierten Konzept dann doch Recht.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Gleb Kolyadin