(13:28, Digital, ithinkitsgonnabegreatrecords, 2021)
Soviel sei vorweg gesagt: wir werden hier nicht herausfinden, wer der Böse ist. Dafür können wir erfahren, was das Münsteraner Trio um Schlagzeuger Knut Hagedorn unter “Disziplin” versteht. Aber wir sollten viel weiter vorne beginnen.
Who’s The Bad Guy gibt es seit 2015 und wurden von besagtem Knut Hagedorn ins Leben gerufen, um Musik zu kreieren, die als Eklektischer Progressive Hardcore Jazz des 21. Jahrhunderts betitelt wurde. Um es weniger neologistisch auszudrücken, könnte man auch sagen, hier treffen der Funk von Parliament, der Hardcore von Black Flag und der Jazz von Shalosh zusammen. Das Ganze wird dann einmal in einem großen Behältnis geschüttelt und mit einem zappaesken Stab durchgerührt. Connaisseusen und Connaisseure werden beim Endprodukt Noten herausschmecken, die auch bei Tschaika 21/16 oder Fugazi vorkommen.
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Was ist es also, was die “Disziplin” von Who’s The Bad Guy ausmacht? Da ist zunächst die absolute Treffsicherheit, mit der alle drei Musiker ihre Instrumente beherrschen. Ob im Funk, im Jazz oder im Hardcore, Schlagzeuger Knut Hagedorn, Bassist Or Rozenfeld und Gitarrist Tal Arditi lassen auch bei hohen Tempi nichts anbrennen. Fingerfertig, flink und faszinierend beweisen die drei Herren ihr Können. Eindrucksvoll ist dabei vor allem, wie nahtlos Who’s The Bad Guy von artistischem Jazz in dynamischen Funk oder krachigen Hardcore Punk übergleiten. Das deutsch-israelische Trio überzeugt mit einer kurzweiligen sowie anspruchsvollen Präsentation.
Bewertung: 12/15 Punkten (RG 12, KR 12)