Der Mainzer Solokünstler Eric McQueen – besser bekannt als The Mountain King – macht keine halben Sachen. Das konnte schon bei seinem letzten Auftritt auf BetreutesProggen unter Beweis gestellt werden. Nach besagtem Konzeptalbum zum Thema Religion erschien erst kürzlich eine Split EP mit Black Autumn, bei der sich die beiden Solomusiker düsteren wie kalten Doom und Post Metal Klängen widmeten. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht aber nun das neueste Werk “The Smell of Stars and Vomit”, auf dem The Mountain King im wahrsten Sinne der Bedeutung in ganz neue Richtungen aufbricht. Das Album besteht aus einem einzigen 95-minütigen Track und beschreibt eine faszinierende, wenn auch unheimliche und postapokalyptische Reise, deren Startpunkt unser Planet ist. Das Ziel? Ungewiss, aber weit weg.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
“The Smell of Stars and Vomit” erscheint in einem großen und aufwändig gearbeiteten Paket. Die Deluxe Version enthält eine Doppel-CD, eine Kassette, einen USB-Stick, ein Longsleeve, ein Shirt, ein 52-seitiges A4-Booklet mit allen Texten sowie Bildern, eine PDF Version des Buches, ein Modell eines toten Astronauten für 3D-Drucker, drei Kunstkarten, mehrere Poster (davon ein handsigniertes), Aufkleber, sowie eine Briefmarke aus dem Jahr 1971 in Gedenken an die drei verunglückten sowjetischen Kosmonauten. Es gibt aber auch kleinere Pakete, und natürlich kann die Doppel-CD auch einzeln erworben werden. Nichtsdestotrotz wird hier deutlich, welche Hingabe und Leidenschaft Eric McQueen in seine Veröffentlichung gesteckt hat.
Das erwähnte Booklet beginnt mit einer knappen Zusammenfassung der Geschichte der Menschheit. Wissenschaft und Fortschritt werden durch Transgression und Progression dargestellt. Evolution und menschlicher Fortschritt laufen oft ohne eine wirkliche Zielvorgabe stetig weiter, bis sie an Punkte geraten, an denen es nicht weitergeht, und an denen Anpassung der Schlüssel für das Fortbestehen sind. In Bezug auf die gegenwärtige Situation unseres Planeten stellt sich also die Frage, ob wir unsere Heimat retten können, oder dem Planeten den Mittelfinger zeigen wie der Astronaut in obigem Video.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die interstellare Reise wird mit psychedelischem und kosmischem (Drone) Doom vertont. Anders als auf dem vorigen “Wicked Zen” taucht The Mountain King auf “The Smell of Stars and Vomit” nicht in brachial-metallene Klänge des Doom Metal ab. Stattdessen fügen sich die thematisch ideal passenden Einflüsse aus Space Rock und Psychedelic in das atmosphärische Konstrukt ein. Wer nach Vergleichen sucht, wird diese am ehesten bei Sunn o))), OM oder Sleep finden. Und doch ist The Mountain King mit “The Smell of Stars and Vomit” ein einzigartiger Schlag gelungen. Das 95-minütige Stück steckt voller Abwechslung und kleiner Geschichten, die sich nahtlos zu einem großen und zusammenhängenden Narrativ zusammenfügen.
“The Smell of Stars and Vomit” ist eine fantastische, postapokalyptische Reise ins All. Mit seinem neuesten Space-Doom-Werk hat The Montain King sich ein weiteres Mal neu erfunden und gesteigert.
Bewertung: 14/15 Punkten (RG 14, KR 12)
Surftipps zu The Mountain King:
Homepage
Facebook
Twitter
Instagram
Soundcloud
Bandcamp
YouTube
Spotify