(28:50, Digital, CD, Vinyl, Pelagic Records/Cargo Records, 2021)
Gegensätze bestimmen nicht nur das Cover-Artwork von “Awake”, der neuen EP der Bostoner Band SOM, sondern auch die Titel der beiden regulären Tracks des Albums: ‘Awake // Sedate’ sowie ‘Youth // Decay’. Und auch musikalisch werden solche Kontraste groß geschrieben, denn bei SOM treffen harte Riffs im Stile der Deftones auf Shoegaze- und Post Rock-Strukturen sowie verträumten poplastigen Gesang, der vielleicht am ehesten mit jenem Kevin Parkers von den australischen Psychedlic Rock-Charts-Stürmern Tame Impala vergleichbar ist.
“Awake” ist bereits die zweite Veröffentlichung der Neu-Engländer, die schon im Jahre 2018 mit “The Fall” ihr Debütalbum herausgebracht haben. Gegründet als Trio, bestehend aus Bassist Justin Forrest (Constants), Schlagzeuger Duncan Rich (Adai, Caspian) sowie Sänger und Gitarrist Will Benoit (Constants), ist die Formation mittlerweile auf Quintett-Größe angewachsen.
Dem Sound von “Awake” hört man die Verstärkung durch die beiden Junius– und Driftoff-Gitarristen Mike Repasch-Nieves und Joel Munguia Reynolds jedoch nicht unbedingt auf den ersten Lauscher an, da die Saiteninstrumente im Mix zwar präsent sind, vom alles überstrahlenden Gesang von Will Benoit jedoch deutlich überlagert werden.
Dieser Kontrast aus kraftvollen Hintergrundklängen und himmlischem bis sphärischem Gesang bestimmt den Sound der beiden ersten Stücke, sodass ‘Awake // Sedate’ und ‘Youth // Decay’ auf den Hörer eine angenehme, ätherische bis betäubende Wirkung ausüben.
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Es wäre schön gewesen, wenn die US-Amerikaner diesen Ansatz hätten weiterführen können, doch leider handelt es sich bei den vier weiteren Stücken auf “Awake” lediglich um Remixe der beiden aktuellen Lieder sowie von ‘Open Wounds’ und ‘Prayers’ vom Erstlingswerk “The Fall”. Denn anstatt, wie geplant, gemeinsam eine neue Platte im Studio einzuspielen, musste das All-Star-Ensemble aus Massachusetts für die Aufnahmen pandemiebedingt Kompromisse eingehen:
Wir sollten diesen Frühling ins Studio gehen, um das (neue) Album zu verfolgen. Das konnten wir nicht, so dass wir beschlossen haben, einige Songs komplett remote zu machen.
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We were slated to enter the studio this spring to track the album. We couldn’t do that, so we decided to do some songs entirely remotely.
…so Gitarrist Mike Repasch-Nieves.
Und obwohl diese Remixe von Holy Fawn, Hisself (O’Brother-Gitarrist Johnny Dang), U Dye (Teenage Wrist-Frontmann Marshall Gallagher), und Schlagzeuger Giuseppe Capolupo (The Devil Wears Prada) SOMs Konzept des Heavy Dream Pop auf interessante Weise interpretieren und um fast schon tanzbare Facetten erweitern, entfernen sie sich doch ein Stück zu weit vom SOM-Sound, so dass sie weniger wie ein integraler Bestanteil der EP wirken, sondern vielmehr wie angehängte Bonustracks erscheinen.
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Bewertung: 9/15 Punkte
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Tracklist:
1. ‘Awake // Sedate’ (4:34)
2. ‘Youth // Decay’ (5:33)
3. ‘Awake // Sedate’ (Holy Fawn Remix) (5:20)
4. ‘Youth // Decay’ (Hisself Remix) (5:58)
5. ‘Open Wounds’ (U DYE Remix) (4:02)
6. ‘Prayers’ (Giuseppe Capolupo Remix) (3:23)
Besetzung:
Mike Repasch-Nieves (Gitarre)
Joel Munguia Reynolds (Gitarre)
Duncan Rich (Schlagzeug)
Justin Forrest (Bass)
Will Benoit (Gesang, Gitarre)
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